Montag, 1. Juni 2015

Fahrt ins Glück

Die lange Autofahrt hin und zurück in nur zwei Tagen war anstrengend: Für Christian, unser zuverlässiger Fahrer, für mich als Co-Pilotin und natürlich auch für die Kinder im Rücksitz. Aber es war für uns dennoch eine Fahrt ins Glück. Ins Welpenglück!







Wir haben uns vor einigen Wochen, gar Monaten, entschieden, unsere Familie um ein Mitglied zu erweitern: Ein liebenswerter, intelligenter und feinfühliger Pudel kommt zu uns! Ein Traum von drei Mädels und mir geht dabei in Erfüllung. Und Christian freut sich, unsere Träume erfüllen zu helfen.
Wir haben uns bereits auf einen Namen geeinigt, zwei Näpfchen sind gekauft und Hundespielzeug fehlt auch nicht. Aber für die definitive Wahl des Hündchens fuhren wir am vergangenen Samstag nochmals nach Deutschland. Wir hofften, uns für ein Welpen begeistern zu können. Aber wie geht das, wenn viele süsse Zuckerbollen einen begeistern und man sechs zur Auswahl hat?!? Und dabei fünf Stimmen mitreden? Wir nehmen alle, wiederholte ich mehrmals, und fast meinte ich es ernst. Jedes unserer drei Mädchen würde sich für ein anderes Welpen entscheiden, schliesslich haben alle drei selbst wunderbar verschiedene Charakteren. - Wir fuhren wieder nach Hause mit einigen Diskussionen, ein paar Tränen und ohne eine Entscheidung fällen zu können. Als Eltern wollen Christian und ich nicht parteiisch werden indem wir den Wunsch von Thalia oder den von Cosima berücksichtigen. Wenn man dann über ein Jahrzehnt mit dem Hund zusammen leben will, soll der Start für alle freudvoll sein. Nun habe ich heute morgen der Züchterin, mit der wir bereits eine verbindende Chemie haben, telefonisch unsere Vollmacht gegeben. Sie soll die kleinen Hündchen noch ein Weilchen beobachten und uns das passende zusprechen. Mit dieser Lösung sind alle einverstanden. Es wird dann das richtige sein, da sind wir uns alle einig. Und wir freuen uns riesig, pünktlich zu den Sommerferien dürfen wir es abholen...!

Unweit der Züchterin lebt Christians Patentante Gella, die Schwester seiner Mama. Und da ich leider Christian's Mama nie kennen lernen konnte, weil sie die Welt früh verliess, habe ich auch die Tante Gella nie kennen gelernt. Christian's Verwandtschaft aus Deutschland ist mir bis anhin ganz und gar unbekannt. Sogar Christian selbst kennt seine Verwandten mutterseits kaum, mehr Ahnungen und schwache Erinnerungen aus der Kindheit leben in ihm, als eine wirkliche Beziehung zu ihnen. Wir nutzten die seltene Gelegenheit, ihr einen Besuch abzustatten und mit ihr sowie alten Fotos zusammen die Vergangenheit etwas aufleben zu lassen. 







Passend zu unserer Zeitreise in die Vergangenheit gingen wir mit der Patentante noch mittagessen in einer Landbeiz, die seit über 40 Jahren genau gleich geblieben ist: Die gleichen Besitzer, die gleiche Einrichtung, die gleiche Menukarte noch in Schreibmaschine geschrieben und sogar dieselben Teller. 




Dieser museale Charakter hatte für mich etwas Bedrängendes und gleichzeitig Seltenheitswert und erinnerte mich an unser Hotel im vergangenen Sommer an der Ligurischen Küste Italiens. Davon und von unseren Sommerferien vom letzten Jahr werde ich nun wirklich bald berichten. Denn in schnellen Schritten nahen die nächsten grossen Ferien und damit neue grosse Pläne.

Herzlich, Iren die bald Hundekekse bäckt...