Montag, 11. April 2016

Frühlingserwachen

Eine Freundin schreibt seit Jahren einen super tollen Blog - MOMS:TOTS:ZURICH - über Ausflüge, die sie in der Schweiz mit ihrer Familie unternimmt. Sie kommt mit ihrer Familie aus San Francisco und lebt seit einigen Jahren in Zürich. Mit diesem Blick von Aussen wird für mich der Blog besonders spannend, weil sie Dinge entdeckt, die mir als Einheimische gerne entgehen... 

Wenn ich also neue Inspiration für Familienausflüge brauche, dann werde ich bei ihr immer fündig. Ich  erhalte alle wichtigen Infos zur Reise, sehe tolle Fotos und lese dazu einen persönlichen Erlebnisbericht. So haben wir auch gestern unser Ausflugsziel von Tanya inspirieren lassen. Die beiden grossen Mädchen wollten anfangs nicht mit kommen, sie waren ziemlich demotiviert und hatten keine Lust auf einen langweiligen Nachmittag mit uns. Mit Widerstand setzten sie sich zu uns ins Auto...
















Als wir abends wieder nach Hause fuhren, sassen die beiden Grossen mit klitschnassen Kleidern auf ihren Sitzen und fragten vergnügt, wann wir wieder zur "Tüfels Chilen" gehen werden...

Herzlich Iren, die Tanya hiermit Danke! sagt für ihren Beitrag zu unserem gelungenen Sonntag, an dem wir entdeckt haben, dass Schokoküsse über dem Feuer sehr gut schmecken...

Montag, 4. April 2016

Erste Kommunion

Heute ist noch alles anders. Der Esstisch und die Sofas stehen nicht an ihrem Platz. Bänke, Tische und Geschirr müssen wir noch den Nachbarn zurück bringen. Letzte Teller und Gläser waschen, Pfannen reinigen und zwischendurch einen Biss vom übrig gebliebenen Kuchen schnappen, oder den Finger nochmals in die Curryresten stecken und genüsslich ablecken. Zwischen dem Aufräumchaos ist der Alltag aber wieder da und geblieben sind süsse Erinnerungen.




Wir haben am vergangenen Sonntag bei uns Zuhause Thalias Erstkommunion gefeiert. Und Thalia und ich haben speziell noch gefeiert. Weil Thalia über Monate keine Erstkommunion machen wollte. Sie hat sich wochenlang dagegen gestellt und mich gebeten, sie abzumelden. Die Vorstellung, dass sie in einer vollen Kirche vorne stehen muss, Lieder singen und dann noch ganz alleine vor dem Mikrofon stehen und etwas lesen sollte, diese Vorstellung war zu angsteinflössend für sie. Ich hörte ihr jeweils zu, unternahm aber nichts; Ich meldete sie nicht ab. Es ist schade, Thalia, wenn du auf deine Angst hörst. Wenn du deiner Angst zu viel Macht gibst, dann wächst sie. Es war für mich dennoch eine Gratwanderung abzuschätzen, wie gross ihre Angst tatsächlich ist, wie sehr sie wirklich leidet. Es belastete sie sehr, das konnte ich sehen, wir sprachen auch viel darüber. Doch ich entschied, die Situation ganz nahe an sie heran kommen zu lassen, und dann spontan eine Entscheidung zu fällen. Zwei Wochen vor dem grossen Tag kam sie lächelnd nach dem Religionsunterricht nach Hause und sagte, sie freue sich ein bisschen…sie werde lesen. Mein Herz machte einen Hüpfer.














Thalia hat ihre Angst besiegt. Sie hat in der Kirche alles bestens gemeistert, war sichtlich stolz und erleichtert und freute sich über sich selber. Und ich, ich schloss sie mehrmals an ihrem grossen Tag zärtlich in meine Arme und küsste sie freudig auf ihre Wangen. Bravo, meine Seelchen, so schaffst du deinen Weg!

Herzliches von Iren, die jetzt gleich noch den Küchenboden feucht aufnimmt und bereits eine neue Hürde mit Thalia nehmen muss: In zwei Wochen soll sie Klavier vorspielen...