Spontan sind wir diese Frühlingsferien für ein verlängertes Wochenende weg gefahren. Zuerst Richtung Belgien, dann kurz nach Holland und über Deutschland wieder nach Hause, das war unsere Idee. Das Auto war rasch gepackt, alle Familienmitglieder wieder gesund und das Wetter versprach Sonne.
Morgens nie wissend, wo wir abends ankommen, wo wir essen und schlafen werden; unter diesem Motto fuhren wir diese Tage durch vier verschiedene Länder. Es war genau nach unserem Gusto!
Am ersten Tag erreichten wir die belgische Küste bei De Haan zum Sonnenuntergang. Wie junge Fohlen galoppierten unsere Kinder nach einigen Stunden autofahren jubelnd den Strand entlang und genossen den frischen Wind in den Haaren. Freiheit! Dieses Gefühl am Meer ist intensiv und energetisierend. Das Meer finde ich in kühleren Jahreszeiten schöner, ich geniesse die leeren Strände und den freien Blick auf unberührtes Wasser.
In Osteende habe ich mit Cosima die Wohnung des Belgischen Künstlers James Ensor besucht, während Christian, Thalia und Calista ein paar Schritte am Strand unternahmen. Die Wohnung war ein Sammelsurium von Kuriositäten, ein Reich von Fantasien und Installationen, gespickt voller Symbole - wie seine Kunst. Ich schwelgte mit meinen Augen in seinen Lebensräumen umher und konnte mich kaum los reissen. Cosima nahm mich nach einer Weile energisch an die Hand, komm jetzt, Mama!
Als wir am späten Nachmittag wieder ins Auto stiegen war klar, dass wir heute bis nach Holland fahren wollten. Christian reizte es, bis nach Amsterdam zu fahren, ich plädierte für Rotterdam. Und fand dort ein Boot-Hotel. Ich durfte buchen.
Als ich am nächsten Tag eine Fahrradfahrerin, die beim Rotlicht vor unserem Boot-Hotel stand, fragte, wo denn die Altstadt sei, schaute sie mich belustigt an und meinte, die sei im 2. Weltkrieg zerbombt worden, es gebe hier keine Altstadt. - So naiv und unwissend kann nur ein unvorbereitete Touristin sein wie ich es war!
Wir lachten über meine Frage noch lange und begrüssten darauf das moderne Rotterdam, das für viele Architekten eine Spielwiese und ein Paradies darstellte. Wir entdeckten für uns diese Welt-Hafenstadt mit viel Freude und Faszination! Rotterdam - es liess uns staunen, flanieren und geniessen - wurde eine neue Liebe. Rotterdam? - Jederzeit wieder!
Bevor wir Holland verliessen, machten wir einen kleinen Abstecher nach Brummen, wo es eine grosse Oldtimer-Garage gibt. Ein Disney World für Männer… Für Christian.
In Brummen gibt es aber auch haufenweise nette Leute, das schönste Bed&Breakfast in der alten Post mit einem zauberhaft-lieblichen Frühstück und offenherzigen Gastgebern. Und in Brummen gibt es das Restaurant "Tante Blanche" mit köstlichem Essen, wo die Kinder in die Küche eingeladen wurden, um ihre eigene Nachspeise zu kreieren…
Und in Deutschland, ja in Deutschland wartete für die Kinder das grösste Ereignis… Den Besuch bei der netten Hundezüchterin und ihrer schwangeren Pudeldame Flocke.
Herzliche Grüsse von Iren, der diesen kurzen, abenteuerlichen Ausbruch sehr gut tat und die zu den letzteren Bildern bald mehr erzählen wird...