Donnerstag, 30. Juni 2011

Thalia, liebe Thalia mein

Nun ist sie endlich fünf! Darauf musste Thalia lange warten.


Es war ein heisser Sommertag wie gestern, als ich Thalia vor fünf Jahren geboren habe. Eine leichte, schnelle Geburt. Meine erste Heimgeburt, mit Cristina als Hebamme. Und ein sehr schönes Erlebnis!

Glücklich und unbeschreiblich froh hiessen wir unser zweites Töchterchen auf dieser Welt, in unserer Familie willkommen. Thalia Warda wollten wir sie nennen. Was frei auf deutsch die blühende Rose bedeutet.



Die blühende Rose, so nannten wir unser zweites Mädchen, das eigentlich einen Jungen hätte sein sollen. Gemäss Pendel. Wir müssen heute noch darüber lachen, wenn wir uns daran erinnern. Als Christian mich damals von der letzten Akkupunktursitzung vor Thalia's Geburt abholte, fragte er die Frau, warum sie sich so sicher sei, dass es ein Junge werde. Sie kramte kurzerhand das Pendel heraus und demonstrierte uns ganz klar vor, dass es eben ein Junge werde. Wir schauten tief beeindruckt dem schwingenden Pendel zu und nickten zustimmend: ja stimmt, es wird ein Junge!




Nur Maya, meine Maya, sagte einmal leise, es werde ein Mädchen. Während der ganzen Schwangerschaft tippten alle auf einen Jungen. Ihr wisst, Maya hat immer Recht.

Fünf Jahre sind bereits ins Land gezogen und wir feierten gestern wieder einmal Thalia. Thalia, unser sensibles, fröhliches, temperamentvolles und lebendiges Mädchen. Sie ist die ideale Schwester für Cosima. Sie lieben sich, sie streiten sich, doch ihre Verbindung ist stark.


Am vergangenen Sonntag gab es für Thalia dann auch das lang ersehnte Pipi-Midsommer-Fest. Bereits einige Wochen davor verkleideten sie sich und spielten Pipi-Szenen aus dem Film. Es war super lustig!







Am Fest selbst haben wir Blumenkränze gebunden, Erdbeeren und Fleischklösschen gegessen, gesungen, Kerzen ausgeblasen, Seifenblasen gepustet und natürlich die Schatzsuche veranstaltet. Die frechen Diebe haben der Pippi wieder den Koffer voll Gold geklaut...










Los rennen...!

Flaschenpost heraus fischen...




Schatzkarte lesen...
Und nach dem Schatz suchen...


Trotz Hitze machte es den Kindern Spass und spätestens bei den Süssigkeiten wurden auch die letzten schüchternen Mädchen noch ganz lebendig :-)! An ihren Geburtstagen erlaube ich meinen Kindern immer grauenhafte Schleckereien. Darauf warten sie jeweils schon lange und freuen sich sehr...




Mit den Goldstücken aus dem Koffer konnten sich die Kinder dann Schleckereien "kaufen"...




Nicht meine Mutter, aber doch auch irgendwie - Fränzi.

Das ist die liebe "Gottianja"



Und das ist der liebe "Göttialex"


Als die meisten Kinder nach Hause gingen, haben wir noch "en famille" das Festchen ausklingen lassen. Die Beine gestreckt und das Abendlicht genossen. Müde waren wir alle, umso schöner war es, noch ein ruhiges Stündchen auf der Wiese zu liegen und auszuruhen. Ich liebe Abendstimmungen.





Cosimas Herzensfreundin









Und ich liebe es, wenn meine Kinder glücklich und zufrieden sind nach ihrem Geburtstagsfest. Wenn ihre Augen leuchten und sie sich gefeiert fühlen. Der Geburtstag ist der richtige Moment, einen lieben Menschen zu feiern und ihm zu sagen, dass er wichtig ist auf dieser Welt. Jeder soll sich an seinem Geburtstag speziell fühlen und, wenn auch nur für ein Momentchen, ganz im Mittelpunkt stehen. Denn an seinem Geburtstag steht man in der Sonne. Das ist kraftvoll! Es muss ja nicht immer ein grosses Fest sein, aber die Gläser sollen klingen!

Am Dienstagabend, an ihrem Geburtstag, brachte ich Thalia ins Bett, deckte sie zu, gab ihr einen Kuss und sagte, danke Thalia, dass Du vor fünf Jahren zu uns gekommen bist! Sie lächelte, ja Mami, das habe ich mir gewünscht!

Samstag, 25. Juni 2011

Sophie La Giraffe

Thalia ist mit Sophia la Giraffe gross geworden. Dieser süsse Knautschgiraffe aus den 60er Jahren war auch bei uns ein grosser Liebling. Quietschend wie ein Hundespielzeug, kam sie bei uns auf alle Reisen mit. - Bis sie eines Tages nicht mehr nach Hause kam... Aber sie war Thalias Gespielin seit Geburt. Schon von Anfang an hat Sophie mit ihren grossen, warmen Augen Thalia angeguckt und liess sich herzhaft knutschen und drücken.





Wen wundert's, dass Thalia sich vor ein paar Tagen wünschte, einmal einen echten Giraffen zu sehen? Ich liebe Giraffen auch, Zoobesuche nicht so sehr. Ich werde immer deprimiert, wenn ich all die eingesperrten Tiere sehe. Zoos scheinen mir ein Relikt der Kolonialzeit zu sein, auch wenn sie heute ihr Image verbessert haben. Irgendwie finde ich kein stichhaltiges Argument dafür, Tiere ihrer Freiheit zu berauben. Ich mag nicht mal Meerschweinchen einsperren, deshalb haben meine armen Mädchen bis heute kein Haustier. Ich will niemandem ein schlechtes Gewissen machen und hin und wieder mal, wenn's wirklich sein muss, dann gehe auch ich mit meinen Kindern in den Zoo. Wie eben dann, wenn Thalia soo gerne einen echten Giraffen sehen will.










Wie gesagt, ich liebe Giraffen auch. Es ist eines meiner Lieblingstiere. Sie haben so was friedliches, drolliges. Mit ihren schlaksigen Beinen, die sie manchmal so x-beinig hinstellen und ihren langen, surrealen Hälsen, die hoch in den Himmel ragen. Und die grossen, lieben Augen mit den langen Wimpern verraten ihren lieblichen Charakter. - Können Giraffen wirklich gefährlich werden, ohne dass man sie provoziert? Ich denke, kaum. Auf jeden Fall sind sie eine Freude anzuschauen und ihre anmutige Gangart zu beobachten. - Ja, Thalia hat sich ein schönes Tier ausgesucht!










Der Kinderzoo hat immer noch denselben Eingang, wie seit eh und je. Ich musste schmunzeln, als ich die Mädchen sah, wie sie sich den passenden Eingang suchten. Wie ich damals, früher, als ich noch klein war. (Das war sozusagen gestern.)

Die Kinder kriegten eine Popcorn-Tüte als Tierfutter, damit sie zwischendurch mal ein paar Ponys, Enten oder Ziegen füttern durften. Das war immer wieder auch eine Mutprobe, mit ausgestreckter Hand zu warten, bis eine weiche Ponylippe die Popcorn weg naschte.





Ponyreiten liess die Herzen und Elefantenreiten den Puls höher schlagen. Ich war ganz erstaunt, dass sich Thalia auch auf den hohen, wackelnden Elfantenrücken wagte. Meine Thalia - bald wird sie fünf.




Seit Calista das Eis entdeckt hat, lässt sie sich diesen Genuss nicht mehr entgehen. Ich komme nicht mehr darum herum, ihr jeweils auch eins zu kaufen. Aber ich achte darauf, dass sie es mit mir teilt... :-)





Das war's nun aber für dieses Jahr. Mein Soll ist erfüllt. Mit viel Mitleid für die eingesperrten Tiere setzte ich mich wieder ins Auto und fuhr meine zufriedenen Kinder nach Hause.


Unscharf
Gestern spielte ich ein bisschen mit meiner neuen Kamera. Vieles verstehe ich noch nicht, ich muss mir mal die Zeit nehmen und die Anleitung genauer studieren. Aber ich liebe unscharfe, bewegte Bilder. Sie sind genau so wirklich und wahr. Diese undefinierten Konturen haben für mich eine philosophische Stimme und die stimmungsvolle Aussagekraft solcher Bilder empfinde ich immer wieder als sehr stark.

Ich habe mir vor 15 Jahren deswegen eine Lomo gekauft und habe einige Jahre dann voller Lust aus der Hüfte Bilder geschossen. Unscharf, unpräzis und bewegt. Das gefiel mir. Heute finde ich auch grossen Gefallen an gestochen scharfen Bildern, an Tiefenschärfe und satten Farben. Doch zwischendurch wieder mal mit der Unschärfe flirten macht mir immer noch Spass. 





Am Sonntag ist Thalias Geburtstags-Midsommer-Pippi-Langstrumpf-Fest. Sie freut sich seit Wochen so sehr darauf, dass sie täglich mehrmals fragt, wie oft sie noch schlafen müsse. Heute meinte sie, dass sie nun wirklich genug geschlafen habe und es nun Zeit sei für ihr Fest. Bald, mein Kindchen, bald... Je schneller Du einschläfst, umso schneller ist es Morgen. Noch einmal schlafen!







Happy weekend!
X, iren.