Montag, 27. Mai 2013

Pupä!

Calista ist heute in der Krippe und ich sitze da und stelle mir vor, wie sie sich dort mit den anderen Kindern austauscht. Wie sie die kleinen Babys fürsorglich betreut, mit den Puppen spielt und den Kinderwagen stosst. Sie geht von Herzen gern in die Krippe und vergisst jedes Mal vor lauter Freude darüber, ins Zimmer zu den anderen Kindern treten zu dürfen, dass Mama noch gerne einen Abschiedskuss hätte. Tsüüs! Sie schwenkt mit ausgestrecktem Arm ihre Hand lässig rauf und runter um noch zu winken, aber mit dem Kopf ist sie schon abgedreht und weg.



Pupä! oder Bäibi! ruft sie jeweils, wenn sie ein kleines Kind sieht und stürzt sich darauf. Ich schmelze dahin, wenn sie den Puppenwagen nimmt und ihn hin und her schiebt, damit das "Kindchen" darin einschlafen kann. Oftmals guckt sie gar nicht nach, ob was drin liegt, auch ein leerer Puppenwagen wird zart geschaukelt.

Wenn Calista im Haus irgendwo verschwunden ist und es ganz ruhig ist, ahne ich Schlimmes. Manchmal bewahrheitet sich meine Ahnung, aber manchmal, da finde ich sie in ihrem Bettchen liegend, mit einer Puppe im Arm und sie singt ihr ein Schlafliedchen vor. Wenn ich dann ganz gerührt ins Zimmer eintrete, meint sie mit ernster Miene: Slafen, Bäibi! Oder manchmal sitzt sie da und "liest" ihren Puppen aus einem Büchlein vor.


Heute gibt es kein Schlaflied am hellen Tag und auch keine Geschichte. Calista ist weg. Und ich geniesse den sonnigen Tag. Aber ich vermisse sie. Ich vermisse ihren Schalk und Schabernack, der mich die anderen Tage auf Trab hält und mich manchmal zur Verzweiflung bringt.



Und ich vermisse ihre Liebenswürdigkeit.
xxx iren

Donnerstag, 23. Mai 2013

Twistermania

In den vergangenen Wochen und Wochen fand ich nicht die Energie, um zu bloggen. Obwohl ich immer viele Posts im Kopf geschrieben habe und viele Ideen und Themen gehabt hätte - es kam nie zur Ausführung. Ferien, Krankheitstage, Feiertage, viele Auslandreisen von Christian, andere Projekte - der Ereignisse waren viele und abends war die Luft raus. Iren flach.

Und meine Post-Themen sind teilweise wieder vorbei, veraltet oder zu viele neue die sich in den Kopf drängen. Ich habe inzwischen sowas wie eine Verstopfung. Es ist prall in meinem Kopf und wenn ich jeweils etwas Zeit hätte, dann weiß ich nicht, über welches der vielen Themen ich nun schreiben soll. Dann lass ich es.

So, und damit es in meinem Kopf irgendwie wieder in den Fluss kommt und damit wieder mehr Bewegung auf meinem Blog, schreibe ich nun über etwas ganz Unspektakuläres: Twistermania. 

Vor einigen Wochen, da habe ich mit den Kindern kleine Papierkreise angemalt, die wir dann auf bereits vorhandene Twister rüber stülpten. Ich machte den Anfang mit einem Kreis, den ich Rot und Blau anmalte. Dann rief ich die Kinder zu mir und sagte: schaut mal, hier habt ihr lebendige Farbenlehre. Und wir guckten und staunten, wie sich diese zwei Farben in ein klares, leuchtendes Violett vermischten. Daraufhin wollten alle weiße Papierkreise anmalen. Und ich stanzte ganz viele davon aus und wir machten uns an die Arbeit. Auch Calista malte freudig mit und ihre Kritzelzeichnungen ergaben auch ganz malerische "Twisterbilder. Wir hatten viel Spaß.








Kurz darauf - wer aus der Schweiz weiss es nicht?! - hat die Migros eine Twistermania-Aktion gestartet. (Je nach Höhe des Einkaufs erhält man an der Kasse verschiedene, witzige Platiktwister zum Sammeln). Wir freuten uns einerseits darüber, denn schöne Twister aller Art sammeln wir schon seit längerer Zeit. Wir haben nun ein paar neue Modelle, aber die Kinder merkten bald, dass diese Plastikdinger nie so toll sind wie unsere eigenen. Heute Abend jedoch hat Thalia mit einem Migros-Twister der speziell gut dreht, diverse Unterflächen ausprobiert. Kinder finden immer einen Ausdruck für ihre Kreativität, nicht? Wir entdeckten dabei, dass der Twister auf dem Kopfkissen dreht, auf Thalia's Handinnenfläche, auf dem Bett und sogar auf meinem Bauch! Nicht minutenlang, aber doch einige Umdrehungen. Wir kicherten dabei herum und entschieden uns, genau diesen Twister zu behalten (ein schwarzer, dreieckiger). Aber die restlichen werden wohl bald wieder der Vergangenheit angehören. Dann stanze ich wieder weiße Papierkreise aus...



Es grüßt Euch herzlich,
Iren

Donnerstag, 16. Mai 2013

ich bin schön

Während Cosima und Thalia heute beim Coiffeur eine Feder als Haarsträhne kriegten, setzte sich Calista auf den freien Stuhl daneben und wusste genau, was zu tun war.




Es grüsst euch Iren, die froh war, dass keine Schere daneben lag...

Freitag, 10. Mai 2013

Château Thuerry

Letzte Woche, da verbrachten wir mit Freunden ein paar wunderbare Tage in Südfrankreich. Wir haben noch zwei Regentage erwischt und es war kühl. An diesen Tagen musste ich in der Küche morgens das Feuer anfachen, damit eine wohlige Wärme unser Frühstück begleitete. Danach wurde es immer besser und wir konnten ans Meer fahren und in unserem Strandrestaurant essen gehen.





Wer meine Posts schon länger liest, weiß, dass dies der Ort ist, wo wir Calista's Taufe gefeiert haben. Es ist auch der Ort, wo Christian und ich vor Jahren unseren Lieblingswein kennen gelernt haben. Wir wählten damals einen Rosé, weil es Mittag war und heiß. Und weil er uns so gut schmeckte, schauten wir neugierig auf das Etikett und fragten nach, woher der Wein stammt. Thuerry. Aus dem nahen Hinterland. Seither ist nicht nur ein Essen in unserem Strandrestaurant stets auf dem Südfrankreich-Programm, sondern auch eine Degustation im Château Thuerry, um wieder neuen Wein nach Hause mitnehmen zu können.

Château Thuerry ist einen Besuch wert, weil es auch sehr schön gelegen ist und einen ganz modernen, neuen Weinkeller hat, der im Buch der schönsten Weingüter gelistet ist. Es gibt immer freitags eine öffentliche Führung, doch wir waren bisher stets an anderen Tagen dort. Auch diesmal war es Samstag späteren Nachmittag.

Die Kinder setzten sich auf die frisch gemähte Wiese und aßen die übrig gebliebenen Croissants vom Morgen auf. Wir Erwachsenen mahnten sie noch, dass sie nicht auf dem modernen Eingang, der hinten wie eine breite Rutschbahn zum Boden führt, herum turnen dürfen, dann verschwanden wir im Gebäude vis-à-vis und begrüßten die Weinverkäuferin. 



Nach einer halben Stunde Wein probieren und angeregten Gesprächen sagte die nette Dame: Attendez, je reviens toute-de-suite! Sie kam alsbald wieder zurück und schwenkte einen Schlüssel in der Hand. Venez vite! Und wir liefen ihr freudig hinterher, unterwegs noch die Kinder herbei rufend und folgten ihr die Treppe runter in den modernen Eingang hinein. Sie hat sich spontan entschieden, uns rasch den Weinkeller zu zeigen, obwohl sie den Laden hätte hüten sollen. Während wir Großen uns wie die Kinder darüber freuten, wussten die Kinder selbst nicht so recht, was jetzt auf sie wartete.

Wie ich diese moderne Architektursprache hier liebe - es ist so passend für den Weinkeller! Hätte ich nur den richtigen Fotoapparat zur Hand gehabt und nicht nur das iPhone...







Hier werden die einzelnen Trauben gleich nach der Lese maschinell vom Stiel entfernt und dann zu Saft gepresst.


Hier liegt der Wein in den Fässern. Den Rosé aus dem Eichenfass mag ich sehr...



Ich werde zurück kommen mit meiner richtigen Kamera. Oh, was für schöne Bilder man hier machen könnte! Davon träume ich noch. Dieser Besuch im Château Thuerry war unser Abschlussprogramm, bevor wir am frühen Morgen darauf unser Auto wieder bepackten und ungern nach Hause fuhren. Und wenn ihr euch selbst einmal in dieser Gegend aufhaltet, dann empfehle ich euch wärmstens, dort vorbei zu schauen. Freitags, dann gibt es öffentliche Führung.


Ich grüße Euch herzlich,
Iren, die heute morgen schon wieder die Koffern hervor holte und  mit den Kindern nun vier Tage in den Bergen ist, weil Cosima am Suzuki Geigen Workshop teilnimmt, während Christian in Spanien segelt...