Montag, 31. Oktober 2011

Nüsse für den Wintervorrat

Ich bin ja wirklich froh, dass so viele Blätter noch an den Bäumen sind und ich das opulente Fest der Farben noch erleben darf! Mit den Schuhen durch die ersten Blätterteppiche am Boden schlendern, den Duft des gefallenen Laubes einatmen, ab und an sich bücken und ein besonders schönes Blatt aufheben und immer wieder staunen über die Ideen der Natur. - So liebe ich es. 

Mit der Rückkehr aus der Wärme in die Kälte nahmen die Kinder gleich noch einen Husten mit und ich habe die Nächte, seit wir wieder hier sind, kaum geschlafen - Calista hatte Pseudokrupp und fieberte wieder herum. Erholt aus den Ferien? - Ich sagte schon immer, dass die Rückreise oft so anstrengend ist, dass die Erholung gleich wieder verloren geht. So auch diesmal.



Doch mit hustenden Kindern zusammen die Bilder aus den Ferien anzuschauen hat wieder etwas Wohltuendes, Genesendes. Und abends, wenn sie sich umkleiden, gucke ich den Abdruck der Badekleider auf ihrer Haut an und spüre gleich wieder die Sonne. Christian und ich schauen uns manchmal ins Gesicht und es zuckt um unsere Mundwinkel - wer beginnt zuerst über den Sonnenbrillenabdruck des Anderen zu lachen? Waschbärenfamilie!

Wir waren zwei Wochen am Meer, aber ich habe es tatsächlich geschafft, nur zweimal zu baden. 

Das erste Mal am Preveli Beach. Ein kleiner, wunderschöner Strand, der im Hintergrund ein schmales Tal hat, wo ein kleiner Bach ins Meer fließt, umgeben von einem traumhaften Palmenwald. Wir sind lange darin spaziert und haben uns vorgestellt, wir wären irgendwo in Ägypten. Ich war noch nie in Ägypten, doch so stelle ich es mir vor. Eine wasserreiche Oase mit lauschigen Dattelpalmen...



Der Zauber dieses Ortes hat mir die Kraft für die Überwindung gegeben, ins feuchte Nass zu tauchen. Aber nur kurz, dann begab ich mich gleich wieder in die Sonne. Ich schwimme eigentlich sehr gerne, doch ich habe immer Angst, zu frieren. Und so kommt es, dass ich tagelang am Meer sitzen kann und nur meine Zehen ab und an in die Wellen strecke. 


Am letzten Tag unserer Ferien aber, da gab ich mir einen Ruck und ich überwand mich ins Meer, bis nur noch mein gestreckter Hals aus dem Wasser ragte, damit ich ja nicht die Haare nass machte. Oh Gott, was für eine uncoole Tante ich sein kann! Meine Kinder aber kreischten vor Vergnügen - endlich ist Mama im Wasser! 

Nach kurzem Zögern verkündete ich, dass ich nun bis zur äusseren Boje hinaus schwimme. Christian guckte mich ungläubig an und schmunzelte: Ok, ich schaue auf die Mädchen. So kehrte ich den Rücken zum Strand und fixierte die gelbe, schwimmende Kugel. Ich machte lange Schwimmzüge, streckte mich dabei ganz durch und genoss die wasserleichten Bewegungen. Dabei versuchte ich immer, nicht daran zu denken, wie tief das Wasser unter mir wohl sein wird und was nun gerade unter meinen Beinen herum schwimmt. So ein Meer ist für mich fast unerträglich geheimnisvoll und unfassbar. Es verunsichert mich immer ein wenig.

Die gelbe Boje berührte ich nicht, sie war voller grünen Wasseralgen. Ich kehrte wieder um und sah meine Familie am Ufer. Christian baute Steinmännchen mit Steinen, die ihm Thalia aus dem Wasser fischte. Mit Schnorchel und Taucherbrille war sie voll im Einsatz. 


Calista saß in der Nähe und genoss den warmen Sand, wälzte sich darin herum, ließ ihn durch die Finger gleiten, packte mit der ganzen Hand zu und probierte zwischendurch, wie er schmeckt. Cosima - sie schaute Papa beim Steinebalancieren zu, guckte was Calista trieb und dann stand sie wieder mit vorgehaltener Hand an den Augen am Wasser und winkte mir lebhaft zu, als sie mich wieder entdeckte. Ich erwidere kurz ihren Gruß und sie rief freudig: Hallo, Mama!



Meiner Familie so von Weitem zu zuschauen, dabei ganz alleine im Wasser zu schwimmen, sie gleichzeitig so fern und doch so nah zu fühlen, in den regelmäßigen Bewegungen die Muskeln des Körpers zu spüren und gleichzeitig diese Schwerelosigkeit, die warme Sonne im Gesicht (ich schwamm mit Sonnenbrille) und das kühle Wasser um die Arme und Beine - es tat alles so gut! Warum habe ich das nicht vorher gemacht? Ich hätte das jeden Tag tun können und tun sollen, dieses Wegschwimmen von meiner Familie und dann wieder mit frohem Herzen zurück kommen. Atmend aus dem Wasser zu steigen, sich sekundenlang wie eine Venus zu fühlen, und dann lachend die Kinder nass zu spritzen. Ferienglück!


Ferienglück...




Nun sitze ich aber wieder hier am Schreibtisch, im Alltag, schwelge in Erinnerungen und schaue mir die Fotos an. Und alle Gefühle, Erlebnisse und Bilder gehen sorgsam in den Koffer für kalte Wintertage. Meine Nüsse für den Wintervorrat.




Das waren unsere verspäteten Sommerferien. Und nun sind die Kinder voller Energie und Vorfreude auf alles, was der Herbst bringt. - Wie etwa Halloween...Huhuuuu! Wir haben dieses Wochenende ausgehöhlt, gebastelt, gebacken, gekocht und uns viel Grusliges vorgestellt. Huhuuuu - iiiihh!


Dienstag, 18. Oktober 2011

Entspannung

Meine Hände greifen immer wieder in den Sand und lassen die Körner durch die Finger gleiten. Ich streiche über die Sandfläche hin und her und schaue, ob sich was finden lässt. Etwas Schönes, etwas, das meine Aufmerksamkeit weckt. Da - eine kleine Muschel einer Wasserschnecke. Wintzig klein, aber wunderschön und vollkommen.  Wäre ich darüber spaziert, hätte ich sie übersehen. Auch beim Hinsetzen und schnellen Darüberblicken wäre sie mir entgangen. Aber meine Hände haben sie freigestrichen - hin und her. Und da haben meine Augen sie erspäht. Motiviert mache ich weiter und warte auf ein kleines Fundstück, das mir der grosse, weite Sandstrand freigibt. Zur Erholung blicke ich zwischendurch auf den Horizont, wo das Meer und der Himmel sich berühren. Das Lybische Meer und der Kretische Himmel.



Entspannung ist gekommen und ich habe Zeit, die Hände durch den Sand zu streichen. Unsere Ferien haben nicht sonderlich entspannt begonnen. Nein, wir haben es uns wirklich anders vorgestellt. Das meinte Cosima schon sehr früh: Mama, das habe ich mir nicht so vorgestellt. So ist es ja meistens. Man freut sich und malt sich die Ferien schon aus. Aber die Bilder stimmen dann nicht mit der Realität überrein und in den ersten Tagen ist Korrektur angesagt. Doch in der Regel ist die Korrektur nicht schlechter, einfach anders. Wir mussten auch korrigieren und anpassen, aber jetzt ist die erste Woche um und wir sind endlich vollkommen entspannt. 



Wir sind von der Schweiz abgereist mit einer Calista, die leicht fieberte. Und angekommen in den Regen des kretischen Herbstes. Bei laufenden Scheibenwischern hat Christian dann feststellen müssen, dass das Mietauto sozusagen kaputt ist. Diverse Zeichen blinkten auf und der Motor war schwach, teilweise gar tuckernd. Umkehren und austauschen? Wir haben noch 2h Fahrt vor uns, es ist bereits spät und dunkel. Wir kehren um, in diesem Zustand wollten wir nicht irgendwo stecken bleiben. 





Nach fünf Minuten aber sagte ich: Stopp. Wir tauschen das Auto heute nicht mehr um. Wie beim "Leiterlispiel" wieder zurück zum Start? Ich hatte keine Kraft mehr für den ganzen Weg wieder zurück zum Flughafen, dort mit den Angestellten dort zu diskutieren, auf ein neues Auto zu warten, alles um zu packen und die Reise wieder von vorne anzutreten. Ich bestand darauf, erneut umzukehren und die Reise so, wie das Auto eben ist, fortzusetzen. Mit allem Risiko. Ich war erschöpft und wollte nur noch ans Ziel kommen. Ich bekam einen Tunnelblick und blendete alles aus, was von links und rechts hätte kommen können. 
Wir kamen ans Ziel, mit demselben Auto. Und die Taverne war noch offen. Sehr offen sogar, es gab keinen warmen Innenraum. So sassen wir mit einer fiebernden Calista, die im Kinderwagen warm eingepackt schlief und mit dicken Jacken an unseren Tischen und ringsum war es nass und kalt und dunkel. Das war die erste Korrektur.

Mit dem kommenden Morgen kam der blaue Himmel und die Hoffnung wieder auf entspannte, warme Ferien am Meer. Calista fieberte immer noch, aber nie fest. Sie war weinerlich, schlief viel und wollte nichts essen. Nur trinken, bei Mama. Ich war froh, noch nicht ganz abgestillt zu haben. Ein paar Stunden vergingen, die Mädchen machten ihre ersten Entdeckungstouren und Kinderbekanntschaften.


Unser Himmel blieb aber nicht blau. Noch nicht richtig angekommen, das Auto noch nicht in ein neues eingetauscht, mussten wir uns halsüberkopf wieder in die Klapperkiste setzen und in den nächsten Spital fahren. Wieder die kretischen Schlängelstrassen durch das Gebirge nehmen, die Schlucht passieren und durch verschlafene Dörfer an einsame Tavernen vorbei fahren. Wir mussten mit Calista in die nächste Stadt ins Spital fahren. Mir kamen all die Schauergeschichten wieder in den Sinn, die mir griechische Freundinnen aus den Spitälern Athens zugetragen haben. Oh nein, bitte nicht! Aber es blieb uns nichts anderes übrig, denn die Angst hat nun überhand genommen.

Calista war nicht erkältet, hatte aber alle paar Stunden mal einen grossen Krampf, weinte heftig und nach ca. 1 Minute war alles wieder vorbei und sie schlief weiter. Spielen oder einmal ein Lächeln lag nicht mehr drin. Das ist immer ein schlechtes Zeichen. Zudem ist das Fieber dann innert einer Stunde auf 39.4° angestiegen. Und sie erbrach sich. Nun war meine Ruhe weg. Wir konsultierten sofort den Arzt, der im Hotel einmal pro Tag Sprechstunde hielt und als der hörte, dass sie eine Endokarditisprofilaxe hat, schickte er uns umgehend ins Spital. Er bestand auf eine Blutentnahme, damit Gewissheit da ist. Ein bakterieller Infekt müsste sofort mit Antibiotika behandelt werden, damit er nicht auf ihr kleines, vernarbtes Herzchen übergehen kann... Und Calistas Zustand verschlechterte sich, sie war sehr schwach, schlapp und weinte, wenn sie nicht gerade schlief.


Der Spital war einem griechischen Drama gleich. Eine schwarz gekleidete Menschenmenge trauerte kollektiv vor den Pforten und liess uns schon einmal leer schlucken. Drinnen auf den Gängen sassen die Kreter und Kreterinnen auf den abgenutzten Stühlen mit markanten, gezeichneten Gesichtern eines Lebens, das einen nichts schenkt. Der junge Herr hinter den Glasscheiben schien sich seiner Tätigkeit nicht sehr sicher zu sein und der halb leere, unstrukturierte Büroraum hinter ihm bot uns auch nicht die Professionalität, die wir uns gewünscht hätten. Daneben war die wartende Großmutter im schwarzen Kleid und weissen, hochgesteckten Haaren, grossen Händen und einem gesteckten Infusionsanschluss im Arm, begleitet von ihrem Sohn. Sie lächelte Calista liebevoll zu. Die blondierte Dame mittleren Alters, mit ergrautem Haaransatz und diversen Goldringen an den Fingern, läuft  etwas hilflos mit einer gesteckten Infusion in der Hand herum. Ein junger Herr, der mit schmerzverzerrtem Gesicht und halb aufgerichtet ins Behandlungszimmer humpelte. An seiner Hand eine rissige, eiternde Wunde. Es kommt ein junge Familie mit einem kleinen Mädchen, das im pinken Barbie-Trainingsnazug und glitzernden Turnschuhen auf den Armen des Papa herein getragen wurde. Aus dem Nebenraum drangen Schreie. Grosse fragende Augen unserer Mädchen... 


Wir waren aber erstaunt, dass der Schein trügte. Trotz des schäbigen Zustandes des ganzen Spitals und den Gestalten, die uns ganz beklommen machten, wurde Calista rasch und gewissenhaft untersucht. Freundliche Krankenschwestern und Ärztinnen schauten sich Calista ganz genau an und schlossen die schlimmsten Sachen aus, wie etwa Hirnhautentzündung, Blinddarm oder was auch immer. Gekonnt und unkompliziert haben sie Calista in den Arm gestochen und Blut genommen. Nach zwei Stunden war dann das Resultat da: Viraler Infekt. Mandeln etwas entzündet. Mehr konnten sie aber nicht sagen. Die Reaktionen deutete auch auf eine Magen-Darm-Geschichte hin. Wir waren beruhigt. Sie brauchte kein Antibiotika, andere gefährliche Erkrankungen waren nun auch ausgeschlossen und wir konnten wieder den Heimweg antreten.


Der folgende Tag war noch schwierig. Calista bekam immer wieder heftige Bauchkrämpfe und krümmte sich vor Schmerzen. Erbrechen oder Durchfall brachte ihr dann Erleichterung. Sie weinte viel, sie schlief viel und beruhigte sich an der Brust. Das war gut, so kam es wenigstens nicht zu einer Dehydrierung. Calista schlief bei sonnigem Wetter und Meeresrauschen abwechslungsweise bei mir oder Christian auf dem Bauch. Wir haben es uns so nicht vorgestellt, unseren Urlaub. Aber die Unruhe war wenigstens weg. Calista durfte Zeit haben, selbst wieder gesund zu werden. 



Am Freitag dann, späteren Nachmittag, war sie plötzlich über dem Berg. Von einer Minute auf die andere ging es ihr wieder merklich besser, eigentlich sogar gut. Als wären die Viren weggeblasen worden. Sie lächelte mich an und war nun bereit, ihre Ferien am Strand zu beginnen. - Willkommen in Kreta, liebe Calista!




Ich lasse nun meine Hände noch ein paar Tage entspannt durch den Sand gleiten und melde mich wieder nächste Woche, wenn wir zurück sind.


Es grüßt euch herzlich,
iren x.



Sonntag, 9. Oktober 2011

Nää-ä!

Calista ist eine Nein-Sagerin geworden.

Hundertmal am Tag sagt sie Nää-ä! Manchmal mit erhobenem Zeigerfinger...



Wir sind so stolz auf sie! Nein kommt bekanntlich vor dem Ja und ist in der Entwicklung sehr wichtig. Nein grenzt ab. Nein verteidigt den eigenen Standpunkt und nein stärkt das Selbst. Ist ihr Nein schon so voller Absicht? Ja, ihr Nein ist oft genau so gemeint: Nein! 

 

Sie sagt mir nein, wenn ich ihr Essen in den Mund geben will (weil sie es alleine machen will), sie sagt nein und schiebt meine Hände weg, wenn ich sie baden will (weil sie alleine baden will), sie sagt nein, wenn jemand ihr was wegnehmen will, das sie nicht hergeben will. Sie sagt nein, wenn sie eine Steckdose sieht, eine brennende Kerze, den Stift, den sie gerade in den Mund stecken will und sie sagt nein, wenn sie die Haare von Cosima sieht. Nää-ä und schwups, rupft sie wieder an den Haaren und guckt einen erwartungsvoll an: Nein, Calista, du darfst nicht an den Haaren reissen. Und dann ist ihre kleine Welt wieder in Ordnung. Sie wiederholt ihre Neins, spricht zu sich selber und denkt an Situationen, die ein Nein geben. Sie kommt zu mir und erzählt mit großen Augen: Nää-ä! Und zeigt damit an ihre Haare und imitiert ein Rupfen. 



Wir freuen uns sehr an ihrer Kommunikation. Heute habe ich ihr die farbigen Sternchen gezeigt, welche auf dem Boden ihres Frühstücktellers gemalt sind. Schau mal, Calista, da hat es blaue Sternchen und gelbe Sternchen und rote Sternchen und grüne Sternchen! Sie guckt mich an und streckt die Händchen in die Höhe und macht mit den Finger "Blinke, blinke kleiner Stern"-Bewegungen. Ja, blinke, blinke kleiner Stern! Und wir singen zusammen Twinkle, Twinkle Little Star und machen dazu die Zeichen. Sie liebt das und strahlt übers ganze Gesicht, weil ich sie verstanden habe. - Ich lieeeebe es, so mit ihr zu kommunizieren! Zu erfahren, langsam, was in ihrem kleinen Köpfchen vorgeht. Ein ganz klein bisschen Einblick zu bekommen in ihre Gedankenwelt. Auch bei meinen Großen liebte ich diesen Moment, als ich merkte, jetzt haben wir eine neue Stufe der Kommunikation erreicht. Jetzt ist eine neue Qualität dazu gekommen. Das ist auch einen Meilenstein. Reden. Sprechen. Sich austauschen.



Ich muss ehrlich zugestehen, dass ich manchmal etwas ängstlich war, dass Calista geistig stark behindert sein könnte. Man weiss es ja anfangs nie, das stellt sich erst mit der Zeit heraus, das dauert wahrscheinlich sogar Jahre, bis man das ganze Ausmaß an ihren geistigen Fähigkeiten erkannt hat. Wo ihre Grenzen sind und wo noch Potential steckt. (Wie auch bei allen anderen Kindern, nicht?) Und obwohl ich weiss, dass es für Calista nicht schlimm sein wird, geistig stark behindert zu sein, weil sie dann zufrieden in ihrer Welt leben kann, so wünsche ich mir doch, dass sie es nicht ist. Denn ich wünsche ihr ein möglichst großes Maß an eigenständigem Leben, an Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Auch wenn das nicht immer einfacher sein wird für uns alle. Aber sie wird ihr Plätzchen finden in unserer Gesellschaft, davon bin ich aus ganzem Herzen überzeugt. Ihr Leben hat auch einen Sinn, sie ist auch ein wichtiges Teilchen unserer Welt. 


Und ihre Schwestern werden wahrscheinlich, noch mehr als wir Eltern, ihre Mentorin sein auf ihrem Lebensweg. Sie werden auf eine noch bessere Art als wir das vermögen, sie unterstützen auf ihren Schritten in die große, weite Welt.


Ist es nötig zu sagen, dass ich diese roten Gummistiefelchen liebe? 
Ihre Schwestern torkelten schon vergnügt darin herum.
Und sie hat sie zu meinem Entzücken gestern zum ersten mal getragen!


Das momentane Regenwetter lässt uns ganz faul sein. Wir verbringen den größten Teil des Wochenendes im Pyjama. Darin lässt es sich so richtig gemütlich den Tag vertrödeln. Ab und zu nach draußen schauen und froh sein, dass es keinen dringenden Grund gibt, die Schuhe an zuziehen.














Außer es hagelt...




Da dauerte es kaum ein paar Sekunden und die Mädchen waren draußen. Zuerst barfuß - natürlich. Der Hagel soll mit allen Sinnen erlebt werden. Dann aber zogen sie sich warm an und verschwanden. Irgendwo tummeln sie sich nun um die Häuser herum, mit den Nachbarsmädchen. Manchmal höre ich von irgendwoher eine helle Stimme und weiss, sie sind noch da.


Gestern nutzten sie das Wohnzimmer als Show-Bühne und tanzten zu ABBA. Im Pyjama, mit ernsten Gesichtern. Sie versuchten, eine Choreographie zu improvisieren. Zu zweit nicht immer einfach, weil man dann die eigenen Ideen immer wieder zurück setzen muss zu Gunsten der anderen. Aber sie schafften es diesmal erstaunlich gut und ich hatte viel Wonne, ihnen dabei zu zusehen.












Derweil zünde ich gerne meine Kerzchen an und genieße das warme, wohlige Flackern der Flammen. Draußen prasselt es.


Die Kinder sind eben herein gekommen und baten mich, die Handschuhe und Mützen aus dem Keller zu holen. Ich lege meinen Kretaführer zu Seite und steige die Treppen hinunter. Verrücktes Leben - denke ich - grabe Winterkleider aus den Kisten und gleichzeitig muss ich anfangen, die Koffer mit Sommerkleidchen zu packen. Wir fliegen am Dienstag nach Kreta und holen unsere Familien-Sommerferien nach. Diesmal kommt Christian mit (unsere ersten gemeinsamen Ferien dieses Jahr) und wir freuen uns alle riesig darauf! Auch wenn die Stimmung gerade nicht nach Sonne, Sand und Strand ist. Und ich ein bisschen traurig bin, das Fallen der Blätter zu verpassen.

Christian hat mit Cyril und hunderten von anderen Skatern derweil den "Broadway gebombt"... (bei Minute 5.22 sieht man auf der rechten Seite aussen Christian, mit grauem Shirt und orangen Rädern am Skateboard) und wir freuen uns, dass er morgen wieder zuhause ist. Thalia hat eben sein Kopfkissen in beide Hände genommen und das Gesicht darin vergraben, zwei tiefe Atemzüge genommen und gesagt: Ich lieeebe Papa!


Genießt die übrigen Stunden eines gemütlichen Wochenendes!
Iren, x.