Dienstag, 24. April 2012

Slow

Das Buch Slow travelling des Schweizers Rudolph Jula habe ich mir auf die Wunschliste gesetzt. Er beschreibt acht grosse Reisen in den nahen Osten auf Land- und Wasserwegen. Wie zum Beispiel nach Damaskus, Teheran, Aleppo und Kario. Stationen, die auch Christians Gross- und Urgrosseltern mit ihrem Leben geprägt und Familiengeschichte geschrieben haben. Sind sie doch als Armenier aus ihrem Land vertrieben worden und haben über Generationen hinweg immer wieder versucht, an einem neuen Ort sesshaft zu werden, ihr Glück zu versuchen. 

Politische und religiöse Umstände, aber auch Krankheit innerhalb der Familie liess sie stets wieder zu neuen Ufern aufbrechen. Bewegende Memoiren hat sein Vater hinterlassen, die wir unseren Kindern später einmal vorlesen werden.

Kleinere, orientalische Memoiren gibt es auch aus meiner Familie. Vor vielen Jahren hat mein Großonkel seine Geschichte der Limmattaler Zeitung erzählt, die daraus eine kleine Reihe druckte. Es ging um die Zeit in den dreissiger Jahren, in der er mit seinem Bruder auswanderte und in Bagdad eine Konfiserie eröffnete. Sie hatten schnell großen Erfolg und belieferten sogar das damalige Königshaus. Sie brauchten Unterstützung und schrieben ihrer Schwester, sie möge bitte rasch kommen und ihnen unter die Arme greifen. So ist meine Großmutter, als 23jährige Frau im Jahr 1938 alleine (!) über die Landwege nach Bagdad gereist. Ich finde dies heute eine unglaublich mutige Tat, sich als junge Frau für ein solches Abenteuer zu entscheiden. Es war keine friedliche Zeit dort, zwischen 1936 und 1941 gab es vier Militärputschs und der König Ghazi I. starb 1939 an einem Autounfall. Meine Großmutter kriegte in dieser Zeit viele Liebesbriefe aus der Schweiz von einem jungen Arzt, der sich sorgte, dass sie als schöne junge Frau mit blonden Locken und blauen Augen in Bagdad zu viele Verehrer um sich herum habe. Als er ihr dann in letzter Verzweiflung einen Verlobungsring schickte, nahm sie den Antrag an. Sie fuhr 1940 auf Landwegen wieder zurück in die Schweiz, als bereits der 2. Weltkrieg ausgebrochen ist. Im Frühling 1942 kam mein Vater zur Welt, das erste von elf Kindern.

Meine Großmutter war eine phantastische Köchin, die gekonnt mit fremdländischen Gewürzen umgehen konnte. Und natürlich waren ihre Backkünste unschlagbar... Wenn ich meine handgeschriebenen Blätter hervor hole und nach ihren Rezepten backe, denke ich oft an diese abenteuerliche Reise von ihr. 

Auf Landwegen reisen ist um vieles spannender und prägender. Das sind auch meine eigenen schönsten Reisen, an die ich mich gerne erinnere: Mit der transsibirischen Eisenbahn von Moskau durch die Mongolei nach Peking, mit dem Schiff auf dem sibirischen Fluss Jenissej von Dudinka, dem hohen Norden, nach Krasnojarsk, in den sibirischen Süden, mit dem Auto nach Paris und quer durch Frankreich, mit dem Schiff von Helsinki nach Stockholm, mit dem Fahrrad quer durch Holland und meine ersten Lebenserinnerungen begannen auf einer solchen Reise: mit dem Auto von Bern nach London, als ich drei Jahre alt war. 
Slow travelling. Rudolph Jula schreibt in seinem Buch: "Eine Reise ist das, was zwischen zwei Flughäfen liegt." Ich liebe diesen Satz. Da liegt so viel potentielle Poesie drin; schauen, hören, fragen, staunen, begegnen, schmecken und entdecken. Wie reich!

Für solche Reisen haben wir uns auch wieder entschieden. Slow travelling. Wir haben vor Ostern einen alten VW Bus gekauft.



Christian hat schon lange davon geträumt, hat er doch als zwanzig Jähriger mit einem solchen Bus tolle Surf-Ferien verbracht und süße Erinnerungen davon. Ich war die, welche immer abwinkte. Wir haben jetzt eine Familie, du bist doch kein Student mehr! Aber irgendwann begriff ich, dass man Träume leben muss, wenn es irgendwie geht. Auch die meines Mannes. Und so kam auch von meiner Seite die Lust, als Familie solche VW Bus Ferien zu erleben.
Nun sind wir dabei, neue Vorhänge zu nähen, kleine Reparaturen auszuführen und den Bus für uns startklar zu machen. Kleine Pfannen kaufen und Küchenutensilien, Campingstühle und Tischlein. Und ihr erratet es, weshalb wir am Ostermontag dringend noch in die Ikea mussten :-). An Pfingsten planen wir unsere erste kleine Reise innerhalb der Schweiz, um dann für die Sommerferien für ein längeres Abenteuer in Europa bereit zu sein. Die Vorfreude ist gross!

Vergangenen Sonntag machten wir den allerersten Ausflug. Wir sind mit dem Bus an einen kleinen See gefahren und haben dort Spaghetti gekocht. 


Ich kann euch sagen, es waren bestimmt die besten Spaghetti die wir je in unserem Leben gegessen haben...! Mit der eigenen Familie in einem kleinen Büslein zu sitzen, draußen hagelt es gerade und jeder mampft vor sich hin, strahlend vor Aufregung - das war ein spezielles Erlebnis. Es hagelte nur kurz, auch die Sonne schien und Regen hatten wir ein bisschen. Die Kinder spielten am schlammigen Ufer und waren überhaupt nicht passend angezogen, weil sie nie Hosen tragen wollen... Sie vergaßen alles um sich herum und entdeckten glücklich ihre Umgebung. 



Ich freue mich, auf viele Momente voll des Lebens, die wir mit diesem Bus in Zukunft erleben dürfen.


Auf dem Heimweg hielten wir kurz an um Löwenzahn zu sammeln. Bei Mamas Kram sah ich ein Rezept für Löwenzahngelée und ich bekam große Lust, auch sowas zu versuchen. Ich entschied mich aber für Löwenzahnhonig (Chrottepötsche Hung). 
Mein erster Versuch ist mir total misslungen. Ich habe beim Einkochen des Honigs die Zeit vergessen und fand nach Stunden nur noch eine eingebrannte, dicke Masse vor...






Ich werde es nochmals versuchen, vielleicht auch den Gelee.
Herzlich, iren

PS: Genau heute vor einem Jahr haben wir Calista in Frankreich getauft. Es war eines der schönsten Feste,die ich mit meiner ganzen Familie erleben durfte. Dankbar denke ich daran zurück und wir werden ihre Taufkerze wieder anzünden, heute Abend. 

Samstag, 21. April 2012

kleines Samstagsglück

Mädchenpapa lässt Mädchenherzen höher schlagen. 
Samstag, 9.30h. Am Küchentisch. Mit Iphone festgehalten.



 

Dienstag, 17. April 2012

Im Regenwetter-Flow

Am vergangenen Freitag, den 13ten, wollte ich gerne ein Post schreiben. Freitag der 13te ist seit Kindesbeinen an mein Glückstag. An diesem Tag wollte ich mich immer speziell fühlen: etwas Spezielles essen, etwas Spezielles sagen oder etwas Spezielles tun. Es mussten Dinge geschehen, an die ich mich noch lange erinnern sollte. Was ich aber nicht mehr tue. Auf jeden Fall wollte ich so einen Freitag immer intensiv erleben. Und auch heute noch lasse ich so einen Tag nicht gleichermaßen an mir vorbei ziehen wir einen Freitag den 6ten oder Dienstag den 17ten zum Beispiel.

Diesen Freitag letzter Woche aber war ich einen Schatten meiner selbst und fühlte mich den ganzen Tag sehr matt. Körper, Geist und Seele waren kraftlos. Es war so einen der Minus-Tage, wo man sich über die ganzen Stunden hinweg fragt, weshalb man sich denn so fühlt. Aber die Stunden schleichen vorbei und die Stimmung bleibt, ohne eine zufriedenstellende Antwort und dennoch hunderte davon, darauf gefunden zu haben.


Spät am Abend aber, als die Kinder schliefen, haben Christian und ich noch schöne Gläser hervor geholt und angestoßen. Auf die 13! An einem 13ten ist Calista zur Welt gekommen, und auch ich habe die 13 als Geburtstag. Ich schaute Christian dankbar in die Augen, als er mir zulächelte und meinte, deswegen sei die 13 auch für ihn speziell. Das war doch noch einen würdigen Freitag-den-13.-Tagesabschluss, und seine warme Präsenz tat mir gut. Ich, die so haltlos durch den Tag gewandelt bin. Etwas traurig war ich immer noch, denn Christian flog am nächsten Morgen früh nach Amerika.

Seither bin ich mit den Mädchen alleine und auch sie vermissen ihren Papa. Wann kommt er wieder? fragen sie mehrmals täglich. Noch zweimal schlafen... 

Während ich hier sitze und tippe, trommeln die Regentropfen an die Scheiben. Schon seit Tagen. Bin ich deshalb etwas trüb, weil das Wetter draußen so ist? Das habe ich mich heute gefragt. Aber ich mag den Frühjahrsregen, er stört mich überhaupt nicht. Ich habe das Gefühl, das müsse so sein. Es ist wie eine himmlische Schneeschmelze, ein Sich-Auflösen aus der Winterstarre. Irgendwo hoch da oben entspannt sich was und das Wasser muss runter kommen. Die Pflanzen sind dankbar, die Bäume saugen die neue Feuchtigkeit hoch bis in die jungen Blätter. Nein, für mich stimmen diese Regentage, sie betrüben mich nicht. Im Gegenteil, wir haben das ganze Wochenende zu Hause verbracht, vollkommen zufrieden.

Auf ihren Wunsch hin habe ich Thalia geholfen, einen Mini-Schlafsack für ihr Mini-Monchichi zu nähen. Es war ihre Idee und zur Hälfte hat sie selbst die Nadel in der Hand gehabt. Nicht nur den Filz, auch die Pailletten zur Dekoration hat sie sich ausgesucht. Ist es nicht süß geworden?! Bravo, meine kleine Große!


Nach ihrem Mittagsschlaf wollte Calista mit der Knete spielen und hat zu meinem Entzücken wie eine Große Würstchen gerollt. Sie hat das neu entdeckt. Ich weiß nicht, ob die Heilpädagogin das schon mit ihr geübt hat, aber nun kann sie's und sie rollte und rollte mit strahlendem Gesichtchen Würstchen aller Farben.


Wir haben Stücke der Schokohasen eingeschmolzen, Bananen gebraten und daraus ein Schlemmeressen für einen verregneten Samstag zubereitet. 


Und wenn ihr nun denkt, wir haben den Teller noch ausgeleckt, dann habt ihr falsch geraten. Zu meiner Verwunderung war Thalia's Zuckerpegel genug hoch und sie verließ den Tisch ohne die Zunge in Einsatz zu bringen.

Sie schaute sich mit vollem Bananen-Bauch Calista's Wort-Gesten-Buch für Kinder an und übte Tier-Nachahmungen. Schließlich möchte sie sich mit ihrem kleinen Schwesterchen gerne ein bisschen austauschen. Diese Kinderbücher zur Erlernung einfacher Wort-Gesten lieben alle meine Kinder, spielerisch probieren sie diese Form der Kommunikation aus und Calista kann schon einige Begriffe damit ausdrücken.



Das war der Samstag. Ein Samstag ohne Christian und ohne Cosima, die an einem Geburtstagsfest war.

Wenn man mit den Kindern ein paar Tage gemütlich zu Hause ist, dann räumt man einerseits mehr auf und anderseits ist es trotzdem viel unordentlicher. Es entsteht dauernd ein neuer Chaos-Herd... Am Sonntag habe ich bestimmt fünf Stunden lang ausgemistet, während die Mädchen abgetaucht sind in ihre Spielwelt. Stundenlang, ohne sich zu streiten; das muss hier erwähnt werden, denn das war traumhaft schön! Nach drei Säcken Abfall wegtragen, drei vollen Säcken Textilien entsorgen und noch zwei große Taschen fürs Brockenhaus fühlte ich mich besser. Doch bereits beim Zurückkommen von meiner Entsorgungstour entdeckte ich wieder viele neue Sachen, die weg müssen. Und im Hause selbst habe ich nicht den Eindruck, dass man einen Unterschied erkennt...

Vor ein paar Monaten habe ich auf einem schwedischen Design-Blog diesen Post entdeckt "reality check" und ich fand ihn so richtig wohltuend und toll! Ich schaute immer und immer wieder ganz aufmerksam die Fotos an und sog sie in mir auf. Das tat sooo gut! Das sind alles Menschen, die wissen, wie man schön wohnt, die ihr Heim toll einrichten können. Doch so sieht es nämlich aus, kurz bevor der Fotograf ins Haus kommt um Bilder für ein Design-Magazin zu knipsen und dann wieder kurz danach. This is reality. Und ich zeige Euch mal meine Realität, so sah es dieses Wochenende bei uns aus, wobei ich nicht alles fotografiert habe...





Ich winke mal kurz über den großen Teich und verspreche, dass es bis Donnerstag wieder besser aussieht... Aber wir sind gerade im Flow, im Regenwetter-Flow...

Iren und die drei kleinen Damen, x.

Mittwoch, 11. April 2012

Oster-Momente

Auf dem Gehsteig liegt achtlos ein feines, rotes Bändelchen mit einem kleinen, gelben Glöcklein dran. Ich gehe daran vorbei und denke, dass Ostern nun schon wieder durch ist. Eben habe ich Thalia in den Kindergarten gebracht und mit ihr dort noch die ersten jungen Küken angeschaut, die im Brutkasten frisch aus dem Ei geschlüpft sind. Heute ist der 21. Bruttag und am 21. Tag schlüpfen die Küken. Pünktlich. Es gibt kein Übertragen. Die Natur ist da ganz genau. Klein und feucht torkeln sie aus dem Ei. Erschöpft sind sie, von der stundenlangen Arbeit, sich aus der Schale zu knacken. Und die Kinder dafür umso aufgeregter: Sie schlüpfen!! Drei Wochen lang haben sie die Eier mit Feuchtigkeit versorgt, geguckt und gewartet. Und zum Abschluss der Ostertage nun diesen spannenden Moment der Geburt. Morgen dürfen die Kinder die flauschigen, gelben Bällchen dann noch ein bisschen in den Händen halten, bevor sie wieder dem Bauer zurück gebracht werden. Neues Leben ist entstanden und die Kinder haben die Fruchtbarkeit der Natur hautnah miterleben dürfen. Was für ein urtümliches Ostererlebnis!





Als Thalia heute Nachmittag vom Kindergarten nach Hause kam, hüpfte sie mit Cosima und ihrer Freundin Lea daher, sie sangen "Kling, Glöcklein klingelingeling!" und ich hörte ein feines Glöcklein läuten. Ich wusste es! Und sah nur noch bestätigend, wie Thalia ein rotes Bändelchen freudig schwenkte.

°°°°

An Karfreitag waren wir am Grab meiner Schwiegereltern. Nicht, weil es Karfreitag war, sondern weil wir Zeit und Lust hatten. 




Am Grab Blumen pflanzen gehört zu unserem Familienritual, darüber habe ich auch schon erzählt. Wir haben Osterglocken ausgesucht und Cosima hat mit Christian zusammen gepflanzt, während Calista im Wägelchen ihre Siesta hielt und Thalia fragend in den Himmel winkte. Hallo, seht ihr mich? Ich bin's - eure Thalia! So pflegt sie ihre Beziehung zu ihren Großeltern, die sie nie kennen lernen durfte. Wir sprechen immer wieder von ihnen und diese Grabbesuche sind uns wichtig, weil es für die Kinder eine Möglichkeit ist, mit den Großeltern etwas konkreter in Kontakt zu kommen. Es ist dennoch abstrakt, doch so ist es nun mal. Die Kinder können Blumen bringen, die Finger in die Erde stecken und die Pflanzen hinein puddeln. Gießkanne holen und Wasser geben. Das sind reale Tätigkeiten, mit den Sinnen zu erfassen. Und sie tragen die Botschaft: "Ich mache etwas Schönes für meine Großeltern". Jeder von uns findet in dieser Zeit seinen eigenen Zugang zu den lieben Menschen, die uns voraus gegangen sind und denen wir viel zu verdanken haben.



Wie wir dann wieder langsam zum Ausgang zurück schlenderten,  entdeckten wir in einem kleinen Friedhofabschnitt, zwischen zwei Grabfeldern, ein scheues Reh...

Uns stockte der Atem.



Psst, ganz leise, keine schnellen Bewegungen! Das ist uns noch nie passiert. Ein Reh! Mitten in der Zivilisation. Ich roch es, es war dieser durchdringende Geruch von Wild. Und mir kam gleich die wunderbare Definition von einem Menschen mit Down Syndrom in den Sinn, die mir Oona kürzlich schrieb:

Ein Reh ist eine Seele auf vier Beinen.

Eine Seele auf vier Beinen, mitten auf dem Friedhof. Es war heller Tag und dennoch ein ganz mystischer Moment... Nein, es war kein Zufall. Sagt mir das Herz. Der Verstand schüttelt den Kopf und prahlt mit einer logischen Erklärung. Aber es ist dennoch kein Zufall, denn ein Reh ist eine Seele auf vier Beinen. Wir besuchten eben das Grab unserer Großeltern und dieses Reh übertrug die Botschaft: Wir leben!

Das war unser Karfreitag.



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Wie wir am Ostersonntag Schokoladeneier in uns hinein stopften und ganz verwundert den tanzenden Schneeflocken draußen zuschauten, kam Christian auf die Idee, ins Thermalbad zu gehen. G-E-H-E-N. Ja, gehen. Seit etwa einem Jahr haben wir ein solches Bad auf Fussdistanz von uns entfernt und wir waren noch nie dort.

Aber jetzt hätte ich Lust, wöchentlich dort ein Morgenbad zu nehmen... Für meinen strapazierten Körper und meine überreizten Sinne... Nur im Eingangsbereich habe ich mit dem Iphone ein paar Eindrücke eingefangen, danach blieb es im Kästchen verstaut und ich tauchte ab ins wohltuende Wasser. Sie haben die alte Bierbrauerei wunderschön umgebaut und atmosphärisch gestaltet. Beruhigend, sinnlich, verwöhnend. 




Die Umkleidekabine ist wie ein Boudoir eingerichtet, mit Dämmerlicht und warmen Farbtönen.


Calista genoss das Sprudelbad und lernte widerwillig, dass man dort nicht kreischen darf vor Vergnügen. Sie plantschte in einem kleinen Wasserbottich und die grossen Schwestern liessen sich  im Unterwassermusik-Bad treiben. Eukalyptusdüfte zogen ihre Schwaden und Lichtkegel liessen das Wasser an den Wänden flackern. Bis ins letzte Detail wurde für Entspannung gesorgt. Schade nur, das wir nicht die Einzigen waren...


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Am Ostermontag kam uns nichts besseres in den Sinn, als in die IKEA zu fahren. Schliesslich braucht man ja noch dringend was. Und auch dort: wir waren nicht die einzigen... 

Doch ich konzentrierte mich auf meine Kinder und freute mich während unserer kleinen Verschnaufspause an ihrem Saisonstart im Eislecken. 


Halsweh und Schnupfen haben wir wieder alle zusammen. Ob das nun vom Wellnessen kommt, oder vom Schnee oder vom gemeinsamen Eislecken oder sonst woher, ist egal. Ich habe mich in der Apotheke heute wieder mit Schnupfen-geh-weg-Mitteln eingedeckt. Ja, der April hat es noch in sich.

Zum Schluss möchte ich mich nochmals feenherzlich bedanken für die Spenden, die bisher eingegangen sind, es sind über 200 Euros bisher zusammen gekommen. Hurraaa!!

Ich habe noch Herzen, und ich werde auch jederzeit neue aus Gips anfertigen können, für jene, die zu einem späteren Zeitpunkt eins erspenden möchten. Der Link "justgiving" gilt immer noch (unter Bemerkung "Fairy Heart" hinschreiben, wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Ich verschicke übrigens gerne auch innerhalb Europas. Wenn ihr ein Gipsherz wünscht, passt das noch in ein Briefformat. Versand geht selbstverständlich auf meine Kosten. Einfach melden: write-me@fairybread.com.


Und auch an alle anderen lieben Leser, die hier kein Fairy Heart erspenden, danke ich von Herzen fürs Mitlesen und Mittragen der Inklusions-Philosophie: Die Türen und Herzen zu öffnen für alle Menschen. Inklusion means: we are all alike, and we are all different. Nobody is excluded.

Habt noch schöne Nach-Oster-Tage und geniesst eure Schokoladeneier!

Herzlich, iren x.

Montag, 2. April 2012

Die Fairy Hearts sind da!

Die Herzen sind fertig geworden...


Sie sind bunt, süss, fröhlich, fragil, individuell (keines ist genau gleich wie das andere), mit Liebe gemacht und - unperfekt: Sie haben genau den Charakter, der zu ihnen passt. Und alle haben sie ihre "Genfehler" ;-), doch was wäre ein Fairy Heart, das maschinell perfekt hergestellt worden wäre? Genau, ein Herz ohne Seele. Aber wie gesagt, es sind Fairy Hearts geworden. Echte.




Ich habe bei Conny Wenk ein Interview mit Ines Boban gelesen und dabei die von Conny Wenk aufbereitete Grafik von Boban zur Inklusiven Pädagogik entdeckt. Ich danke beiden für die Erlaubnis, sie hier zeigen zu dürfen! Sie passt perfekt zu meinen Fairy Hearts. Inklusion heisst: Alle farbigen Punkte sind fröhlich miteinander vermischt, alle haben Platz, alle gehören zusammen. Dieses wertfreie miteinander dieser Punkte versinnbildlicht genau das lebensbejahende Gemisch, das eine Gesellschaft braucht. Wie die Zuckerperlen auf meinen Herzen. Die Fairy Hearts tragen genau diese Botschaft: Ein Herz für Inklusion!











Inklusion_InesBoban.jpg




Am 21. März, Nachmittag, habe ich von Down Syndrome International (DSi)ein Email erhalten mit einem Spendenaufruf. DSi haben wir es nicht nur zu verdanken, dass der 21. März nun offiziell weltweit der Welt-Down-Syndrom-Tag geworden ist, sie sind als einzige internationale Organisation auch sehr aktiv darin, in ärmeren Ländern DS Organisationen zu unterstützen. In vielen Ländern werden Menschen mit Behinderungen noch stark diskriminiert und vernachlässigt. Basierend auf die UNO-Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen (kurz:UNCRPD)startete DSi ein globales Outreach Programm. Sie bietet Schulungen und Unterstützung für DS Interessenvertretungen in ärmeren Ländern, um sie zu befähigen, für die Rechte von Menschen mit DS einzutreten. Dabei geht es um: Lebensstandard, medizinische Versorgung, Bildung und Akzeptanz in der Gesellschaft. Um dieses Programm umsetzen zu können, brauchen sie Geld...  


Ich bin so dankbar, dass es solch eine Organisation gibt, die über die Grenzen hinaus aktiv ist und sich so engagiert für die Umsetzung dieser UNO-Konvention! Das Email könnt Ihr hier selbst nachlesen:




Help improve life for people with Down syndrome worldwide by supporting

DOWN SYNDROME INTERNATIONAL’S UNCRPD GLOBAL OUTREACH PROGRAMME
ON WORLD DOWN SYNDROME DAY
PLEASE MAKE A DONATION
21 March 2012

Hello everyone

I am a mother of a wonderful young lady with Down syndrome (DS) whom I have adored for 30 years now. She lives in her own apartment, has a dog, a fiancé and a job working for the local city council. She loves life and spends most of her time planning for her wedding later in 2012. Her fiancé comes down by train every weekend to see her. He also has DS. I am amazed at how well their relationship has developed.

Like everyone else who has children, my daughter has given me so much delight, and together we have met many challenges along the way. As a family we have grown stronger for knowing her.

I am the Chair of Down Syndrome International (DSi), which is a UK registered charity (though I work in Indonesia and live in Australia) with an international remit to improve the lives of people with DS. Our aim as an organisation is to ensure that people with DS all over the world are able to participate in their communities in the same way that my daughter does.

It is estimated that there are 7 million people with DS worldwide and it is the most common and recognised form of learning disability in the world. But in most of the world’s countries people with DS face a harsh reality of very low life expectancy, physical and psychological abuse, stigma and segregation, and very limited life opportunities as children and adults. People with DS living in poverty face all of these challenges but it is also the case across the spectrum of wealth due to educational, political, medical and social barriers.

To give you an example, in some African tribes, babies with DS are often believed to be cursed and may be left overnight on a river bank. If the baby is still alive in the morning, it is seen as a sign from God that the baby should be kept. If the baby does not make it through the night, which is often a result of the tide or wild animals, it is viewed that God took the baby. For the babies that do make it through the night, they rarely receive medical care and spend most of their lives isolated from their tribe. 

DSi would like to challenge this reality by undertaking a Global Outreach Programme using the United Nations Convention on the Rights of Persons with Disabilities (UNCRPD) as a basis, providing training and support to DS advocacy organisations in such countries, to empower them to advocate for the rights of people with DS to basic living standards, medical care, education and acceptance into society, and importantly allow people with DS to advocate for themselves.

DSi has worked very hard since 2006 to establish WDSD as a global awareness day which is now celebrated in more than 80 countries. Our initiatives including the WDSD website, WDSD Global Video Event and our recent successful appeal to the United Nations for official Observance status for WDSD, have meant that individuals, groups and organisations all over the world are able to raise awareness and fundraise on this day, and we ask you all to recognise our work by supporting this important Programme so that we can help others less fortunate than us to raise the profile of people with DS in their countries.

There are so many DS advocacy organisations helping people with DS and their families who have no support from within their own countries and are in desperate need of our help. But we cannot do this without funding. So with World Down Syndrome Day (WDSD) upon us on 21 March 2012, DSi would like to kindly request that you join with us to support our global community of people with DS by making a donation to enable DSi to commence our UNCRPD Global Outreach Programme.

DSi is a relatively small charity without a significant track record of delivering major outreach programmes. Therefore in the current bleak financial climate, we do not have the ability to compete for funding with the much larger multi-national charity and aid organisations and we are overlooked by many major donors, trusts, foundations and corporations. Without the support of our members and the global Down syndrome community, we will not be able to deliver on our Global Outreach Programme, and we will also not be able to continue to deliver our current level of services, including World Down Syndrome Day and helping people with Down syndrome and their families be heard in the international community through our network

To make a donation right now:

·         Go to our Just Giving Page http://www.justgiving.com/dsint/Donate, where you can make a donation from anywhere in the world.
·         If you are based in the UK, you can donate via text message. Simply text “CRPD21” followed by the amount “£….” to the number“70070”.
·         If you are based in USA, then please contact the DSi office to make sure that your donation will be tax-efficient.
·         Or you can make a donation by credit card, cash, cheque, electronic transfer or other means by visiting the DSi website Donate page http://www.ds-int.org/donate .
   
We will gratefully receive any donation and will use this money to have a direct positive impact on the lives of people with DS throughout the world.  

For further information on this project, DSi or how to support us, please do not hesitate to contact our Director Andrew Boys atandrew.boys@ds-int.org or on 0044 2086145124, or visit our website www.ds-int.org

Thank you very much for your support for people with Down syndrome. It is amazing what people coming together all over the world can achieve!

Kind Regards

PENNY ROBERTSON
CHAIR – DOWN SYNDROME INTERNATIONAL




Lasst uns alle mitmachen, auf der ganzen Welt die Türen für Menschen mit Down Syndrom zu öffnen! Jeder kleine Beitrag zählt, für jeden Franken ist die DSi sehr dankbar...

Ich habe mich entschieden, dass ich zur Zeit keinen Verkauf über DaWanda starte. Jene, welche gerne ein Fairy Heart bei mir erweben möchten, mögen bitte direkt bei DSi Spenden, dann wisst ihr selber, wann Euer Geld wie und wo gelandet ist. Und das geht so:

> Unter folgendem Link spendet ihr liebenswürdigerweise den Betrag von 10£: "just giving". Unter Bemerkung dürft ihr "Fairy Hearts" schreiben.

> Dann sendet mir ein Email und sagt mir, ob ihr ein Fairy Heart aus Styropor (siehe Bild) oder aus Gips (siehe älterer Post) wünscht. Wenn ihr eins aus Gips gewählt habt, dann gebt mir bitte noch den Namen an, für die Widmung. Vergesst nicht, Eure Adresse mir zu schreiben... ;-)

> Meine Email Adresse: write-me@fairybread.com

> Ich freue mich!  

Herzlichst, iren