Eines Morgens, es ist schon einige Wochen her, da habe ich gerade den Tee frisch aufgesetzt und gucke mich nach Christian um. Eben ist er in den Raum getreten, doch es blieb ganz still. Ich linse um die Ecke. Christian steht am Schreibpult und hält das Buch in den Händen, welches ich am Vorhabend hingelegt habe. Er liest. Ich wende mich wieder meiner Tätigkeit zu und gieße mir die erste Tasse Schwarztee ein. Mit der Tasse in der Hand schaue ich nochmals zu Christian. Er wischt sich eben mit dem rechten Handrücken über die Augen, schnieft und lacht gleichzeitig, legt das Buch wieder hin und sagt: Wie schön!
Auch mich hat das Buch mitten ins Herz getroffen. Du bist da, ist die ehrliche, liebevolle Erzählung von Eltern, die nicht das Kind erhalten haben, dass sie sich erträumt haben. Und doch das, wie es sein sollte, auch mit einem Chromosomen mehr. Weil: Du bist da. Und du bist wunderschön. Ein Buch, das genau die richtige Länge hat, die man so zwischendurch zu lesen vermag, zwischen "frisch-geduscht-und-sich-gleich-an-den-Frühstückstisch-setzen-wollen". Ein Buch ohne Fachsimpelei, sondern genau die richtigen und aufrichtigen Worte, die vielen anderen Eltern gut tun und Mut machen. Ein Buch mit wunderschönen Illustrationen, die einen verzaubern, ob mit Kinderaugen oder Erwachsenenaugen geschaut. Ein Hauch Magie zwischen zwei Buchdeckeln.
Geschrieben von Evelyne Faye und illustriert von Birgit Lang - Dieses Buch ist ein Geschenktipp!
Herzliche Grüße von Iren, die sich sehr über solche beflügelnde Bücher freut, sich noch viel mehr davon wünscht und Sachbücher über Down Syndrom bis heute nicht lesen kann.
Manche kleinen Bücher mit ansprechenden Bildern, wenigen Worten und in tiefer Warhheiten greifen häufig viel tiefer als es ein Sachbuch oder eine "psychologisches" Gespräch schaffen könnte.
AntwortenLöschenViele Jahre habe ich von ÄrztInnen gehört, dass ich D*epressionen habe. Aus verschiedenen Gründen wollte ich das nicht annehmen oder wahrhaben.
Im Sommer 2013 fiel mir in einem Buchladen das kleine Bilderbuch für Erwachsene in die Hände. "Mein Sch*warzer Hund". Ich schaute es mir an, las die wenigen Sätze und ich verstand. Klappte das Buch zu und stellte es zurück ins Regal.
Ich stand still in dem großen Buchladen und auf einmal wußte ich es: Ja. Ich habe De*pressionen und das schon seit meiner Jugend.
Beste Grüße an Dich, liebe Iren!
Oona
Geht zu Herzen ... ich versteh Dich so gut, ich kann mich in Christian hineindenken wie er da so steht und liest ....
AntwortenLöschenWeisst Du was? Ich habe hier Fachbücher über Autismus .... und kann sie nicht lesen. Ab und zu ein paar Seiten und dann leg ich sie wieder weg.
Dann wieder kl.Bücher, so wie das Eure, die mag ich die sagen meiner Seele fast alles!
liebe Grüsse
Elisabeth
Musste mir das Buch sogleich bestellen! Wirklich wunderwunderschön!
AntwortenLöschenDanke für den Tipp
Liebe Grüsse
Anna