Warum. Schreibe ich nicht mehr? Das habe ich mich auch immer wieder gefragt. Es ist natürlich viel los bei uns, der Alltag ist voll und die Tage sind kurz. Aber gleichzeitig schaffte ich es nicht, über unsere Ferien zu erzählen, wenn tausende von Menschen ihre Heimat verlassen haben und nun an Grenzen stehen, hoffend auf Glück. Und wie kann ich über unsere kleinen Problemchen und Freuden erzählen, wie soll ich Bilder von unserer Adventsbäckerei zeigen, wenn "die Welt" explodiert?! Ich möchte meinen Blog bewusst frei von der Weltpolitik halten und doch fällt es mir manchmal nicht leicht, weiter zu schreiben als würde mich dies alles nicht betreffen. Auch in der Familie waren ein paar schwierige wie auch traurige Ereignisse und dies alles zusammen liess mich verstummen.
Dennoch. Was können wir tun? Mit Musik gegen die Trauer und Angst zu spielen ist wunderschön, denn sie spricht direkt in die Seele hinein. Mit Musik den schrecklichen Ereignissen trotzen und dennoch das Leben feiern, wie viele Menschen in Paris es versuchen. Der französische Karikaturist LUZ, der anfangs Jahr den Anschlag auf Charlie Hebdo überlebt hat, sprach vor ein paar Wochen im Radio anlässlich seines Buches "Katharsis". Eindrücklich waren seine Worte, als er leise sagte, er habe in diesen Monaten danach begriffen, dass es für ihn nur einen Wert gebe, für den es sich zu leben lohne: L'amour. Nur Dank der Liebe habe er als Mensch die Zeit danach überlebt.
Darum. Lass uns lieben. Nur das. Lass uns alle das Leben in unseren Herzen feiern. Dankbar. Und deshalb möchte ich heute auch wieder meinen Blog beleben, mit unserem kleinen, unbedeutenden Familienleben, welches aber für mich und meine Familie alles bedeutet. Es ist alles, was wir haben. Darum, Sorge tragen und im Herzen feiern.
Herzlich, Iren.
Klare Worte ... und du hast völlig recht.
AntwortenLöschenAnnette
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AntwortenLöschenEs freut mich von Dir zu lesen und ich hoffe - ganz vorsichtig und mutig - auf weitere Tagebuch-Einträge von Dir.
Denn wenn wir über unser Leben - und hat nicht jedes Leben wert zu sein ? - berichten, schreiben, singen, malen oder es eben leben - mit den urgeigene Höhen und Tiefen, dann gerät "die Welt" vielleicht ein bischen weniger in die Schieflage. Finde ich.
Wenn nur noch das Dunkle und das Ungute sich immer mehr den Raum nimmt... Nein. Das möchte ich nicht. Ich habe ohnehin genug damit zu tun. Ob ich das nun will oder nicht.
Und welch ein Lichtblick ist es, wenn ich bei Dir / euch lese und Fotos sehe. Wenn ich ein ganz wenig teilhaben darf, an dem sich entwickeln von kleinen Menschen zu Frauen in der Welt. An Deiner Sicht auf das eine oder andere.
Lange habe ich z.B. euer "neues" Haus in den Bergen mit mir im Herzen umhergetragen. Frag mich nicht warum. Kindergeburtstage auf dem Bauernhof.
Und all das "normale Leben" macht alles andere nicht ungesehen oder ungeschehen. Vielleicht eher erträglicher. Und sei es Musik oder anrührende Worte. Oder die Blume am Wegesrand.
Herzlichst
Oona
ich bin sehr froh, dass du wieder da bist. danke! marie-christine
AntwortenLöschenLiebe Iren, wie schön, etwas von euch zu hören. Ich kann deine Gedanken nur zu gut verstehen. Nach den furchtbaren Ereignissen, die ja irgendwie das ganze Jahr andauern, dachte auch ich darüber nach. Aber ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es vor allem unsere Kinder sind, die einem selbst und auch der ganzen Welt Mut geben, denn sie sind unsere aller Zukunft. Dein Blog handelt von deiner Familie und ganz besonders von deinen Kindern. Das macht Mut! Alles Liebe Laura
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