Freitag, 11. November 2011

Ein goldenes Blätterbad

Calista badet sehr gerne. Bisher aber nur mit Wasser. Manchmal auch mit Schaum. Ich achte dabei immer auf natürliche Badezusätze.


Heute bekam sie ein Bad ohne Wasser, nur mit Badezusatz, auch ein natürlicher, natürlich.


Es war ihr erstes Blätterbad - und es war goldig!



Ich entdeckte den Haufen zusammengewischter Blätter, als ich Thalia früh morgens in den Kindergarten begleitete. 


So eine Versuchung... der konnte ich nicht widerstehen. Ich eilte nach Hause und packte Calista warm ein, der Morgen war kalt. In mir hüpfte das innere Kind mit Calista auf dem Arm an den Ort zurück. Und hoffte, dass kein Gärtner oder Strassenpfleger in der Zwischenzeit die Blätter bereits weggeräumt hat.



Es war alles noch genau so verlockend wie vor wenigen Minuten. Ich setzte Calista mitten in den Blätterhaufen und schaute sie erwartungsvoll lachend an. Sie guckte zuerst ein bisschen erstaunt und wusste nicht so recht, was sie jetzt machen soll, was ich nun von ihr erwarte.


Da packte ich eine handvoll Blätter und liess sie in die Luft wirbeln. Calista strahlte. Ich wiederholte es und sie schaute freudig den Blättern zu, wie sie wieder langsam herunter gleiteten.




Nun wurde sie auch aktiv und griff in die Blätter und hielt sie hoch in die Luft. Sie drehte sich, stand auf, versuchte zu gehen und lachte, wenn sie seitwärts in die weichen Blätter sank.







Herbstblätter sind nicht nur weich, sie riechen so gut...





Calista lachte und gluckste, griff in die Blätter, schob sie sich in den Mund, wirbelte sie in die Luft. Suchte ihre vergrabenen Füsse, raschelte wie ein Mäuschen, bewegte die Beine hin und her und verlor einen Schuh in der Blättermenge. Sie stand auf, plumpste wieder hin und legte sich in die Blätter, guckte in den Himmel und war glücklich. Wie schön ist so ein goldenes Blätterbad, wie genussvoll ist doch der Hebst!


Als ich zwei Stunden später Thalia vom Kindergarten wieder abholte, waren die Blätter weg. Schade, ich hätte ihr diesen Spass auch gegönnt - wie hätte sie gejuchzt!


Dafür habe ich vor ein paar Wochen Thalia ein tolles Bilderbuch gekauft. Anton und die Blätter heisst es, von Ole Könnecke. Ich war sofort angetan von der reduzierten Bildsprache und dem schlichten Text. Die Geschichte selbst ist kurz und witzig, mit viel Raum für eigene Gedanken, auf für Erwachsenen. Ich kann es wärmstens empfehlen.



Geniesst ein schönes Wochenende,
kisses, iren






5 Kommentare:

  1. wow wie schön!..wir werden auch immer gerade zu magisch von Laub-Bergen angezogen:) ..und so schön hast du erzählt!
    alles Liebe
    JenMuna

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  2. Du erzählst alles wirklich sehr schön :)
    Ich bin letztens über deinen Blog gestolpert und ich bin begeistert, wie toll du schreibst und wie wunderbar die Bilder zu dem Text passen.

    Alles Liebe für deine Familie und dich ^^

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  3. Vielen Dank für Eure lieben Worte, es zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht...

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  4. Stöbere schon ein Weilchen in deinem Blog herum. Zauberhafte Bilder von deinen drei Mädchen und wunderschöne Texte dazu. Uebrigens, wir nehmen immer zur Weihnachtszeit unser Buch "Anton und das Weihnachtsgeschenk" von Ole Könnecke hervor. Wunderbar und auch empfehlenswert!
    Schöne Wintergrüsse

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  5. Liebe Denise, danke für den Buchtipp! Und es freut mich sehr, wenn Du gerne bei mir liest. Wintergrüsse zurück von uns, die sehnlichst auf den ersten Schnee warten.

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