Montag, 11. Juni 2012

Z wie Zirkus

Frühlingszeit ist Zirkuszeit! Dann kommt der große Nationalzirkus Knie in unsere Stadt, und unsere Kinder zeigen im Kinderzirkus Marotte ihre eigenen Kunststücke. So haben die letzten Wochenende im Zeichen des Zirkus gestanden.



Obwohl - dieses Jahr haben wir die Vorstellung des Nationalzirkus' Knie nicht im Zelt mitverfolgt, wir kauften keine Vorstellungkarten, sondern nur Zookarten. Damit kann man mit den Kindern die Zirkustiere hinter dem Zelt besuchen. Wir taten dies ungeplant, während einer Fahrradtour des Sees entlang stoppten wir beim grossen, blauen Zirkuszelt und entschieden uns für die Tiere. Es war ein spannender Zeitpunkt, weil gerade eine Vorstellung begann und wir hinter dem Zelt beim Artisteneingang stehen und beobachten konnten, wie die Zirkusnummern von hinten ausschauten.

Wir staunten, wie die kraftvollen, gelenkigen Akrobatinnen in ihrem Punk-Outfit behende hinten heraus traten, noch schwer atmend die erste Zigarette anzündeten und sich kurz über die eben gezeigte Nummer austauschten. Sie zogen sich rasch um und gingen zurück zu ihrem Wohnwagen, wo ihre kleinen Kinder auf sie warteten. Wir sahen sie später wieder, als wir nach Hause radelten, wie sie mit dem Kinderwagen einen kleinen Abendspaziergang machten und sich eine Portion Pommes holten.

Gleichzeitig habe die Helfer, die Männer in der stattlichen, roten Uniform, die große Sprungmatte wieder aus der Manege gezogen, mit vereinten Kräften zusammen gerollt und in die Holzkiste zurück gelegt.




Die Elefanten wurden vom Dompteur mit speziellen Zurufen auf den baldigen Zirkusauftritt eingestimmt und die großen, grauen Tiere "tanzten" bereits gemeinsam nach links und rechts, ließen ihre Rüssel synchron schwingen und man spürte, dass sie genau wussten, was nun kommt. Ob sie sich wohl darauf freuten? Oder den Auftritt einzig als Abwechslung zum eintönigen Herumstehen in ihrem Gehege willkommen hießen? Jene, die mich schon länger lesen, wissen, dass ich kein Fan von Zoos bin, mich schmerzt der Anblick von eingesperrten Tieren zu sehr... 


Wir haben noch die Zebras bestaunt und die Kamele, mit ihren grossen, eindrücklichen Höckern. Die Zebras haben Streifen, so erzählte mir Cosima, damit der Löwe nur noch ein nervöses Flackern vor Augen hat und die einzelnen Tiere nicht mehr richtig erkennen kann, wenn sie als Herde zusammen davon rennen. Aber hier im Zoo sind die Streifen eigentlich nur noch eine "Touristenattraktion"...  




Calista konnte nicht nah genug an die Tiere heran kommen und Christian war sehr damit beschäftigt, sie gut zu halten. Die kleinen Zappelbeinchen sind inzwischen sehr flink im Klettern und wir unterschätzen die Kleine immer wieder. Das Zebra Cosima hat sie dann Huckepack genommen und ließ sie ein bissen herum reiten. Solche Dinge liebt Calista sehr! Zu Hause versuchen die Grossen manchmal, eine Zirkusnummer mit ihr einzustudieren. Calista wäre sofort dabei, auch auftreten zu dürfen, doch soweit ist sie noch nicht. Zuerst sind Cosima und Thalia an der Reihe. Ihr großer Moment, die einstudierten Kunststücke zu zeigen, kam letztes Wochenende.
Dieses Jahr traten unsere Mädchen gemeinsam in derselben Nummer auf. Das war für uns sehr schön, denn das hieß: doppelter Elternstolz. Wir schauten doppelt so viel, bewunderten doppelt so oft und klatschten doppelt so stark.



Jede kam für sich an die Reihe, ihr Kunststückchen zu zeigen. Während Cosima auf der Kugel lief und voller Freude strahlte, schaute Thalia am Manegerand ganz ruhig und konzentriert zu.


Danach war Thalia an der Reihe. Sie lief mit geschickten Füßchen auf der Rolle und strahlte vor Glück. Cosima saß am Rand und schaute ganz konzentriert und ruhig zu.





Es gab weitere tolle, atemberaubende und poetische Nummern von anderen Gruppen. Die Tuchnummer ist besonders beliebt und Cosima möchte in ein paar Jahren gerne in die Tuchgruppe wechseln.
Calista schaute auf der anderen Seite des Manegerandes voller Interesse zu. Ja, sie würde auch gerne mitmachen, wie zu Hause im Wohnzimmer.







Bravo - bravo!

Wir klatschten doppelt so viel, strahlten doppelt so fest und hatten doppelt so viel Freude.

Bravo - bravo!

Wir freuen uns auf nächstes Jahr und sind gespannt, was die Mädchen in den kommenden Monaten Neues lernen werden. Es lebe der Zirkus!

Her - z - liche Grüße von mir, 

die euch noch rasch erzählen muss, dass Calista nicht nur am Manegerand stehen blieb, sondern in einem unbeachteten Moment, als die Kinder unter großem Applaus sich tief verbeugten, flink sich über den breiten Rand hievte und - wie einen Flitzer auf dem Fußballstadium - unter großem Gelächter des Publikums, sich in die Manege stürzte. Voller Freude, auch endlich dabei sein zu können. Cosima und Thalia grinsten über den gelungenen Auftritt ihrer frechen, kleinen Schwester. Das war ganz nach ihrem Geschmack.

Geduld, Geduld - sie wird auch noch an die Reihe kommen, in ein paar Jahren.

Iren, x.

Übrigens plane ich, demnächst vom kleinen Jungen Nils zu erzählen, der mit seiner Mama jedes Jahr ein paar Monate Zirkusalltag erleben darf. Ich habe sie in der Babygruppe von Insieme21 kennen gelernt und ihre Geschichte hat mich sehr berührt.

5 Kommentare:

  1. Die Zirkusbilder der Mädchen sind echt der Wahnsinn! Wie lange dauert es, bis ein Kind lernt, auf einem Ball oder einer Rolle zu balancieren?

    Viele liebe Grüße von einer total beeindruckten

    Miriam

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  2. Liebe Miriam - auf der Rolle lernen sie schneller zu laufen als auf der Kugel, weil die Kugel in alle Richtungen dreht. Auf der Rolle lernen sie zuerst auf grösseren, dickeren und schwereren "Fässern", die sind für dein Einstieg ideal und das lernen sie recht schnell. Die kleineren Fässchen sind leichter im Gewicht und drehen schneller, das ist dann die zweite Stufe. Ich würde sagen, so ein paar Monate. Meine Mädchen sind seit 1.5 Jahren beim Kinderzirkus, trainieren 1x pro Woche und sind inzwischen beide auf der Kugel. Cosima schon länger und sicherer als Thalia. LG, iren

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  3. Mir gefallen deine Bilder sehr! Deine Mädchen machen das toll :-)
    Und die Knie Bilder, einmal eine ganz andere Perspektive! Schön! Auch wenn es mir in Bezug auf die Tiere in Zoos genauso geht wie dir...
    Ganz liebi grüäss, anja

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  4. Von ganz tief unten kamen beim Anblick deiner Bilder alte Kinderfreuden hoch, als ich am Kindertheater Metzenthin im Kinderzirkus Ullalla-Bassissi auf dem Bürkliplatz auftreten durfte. Wunderschön, wie du die Konzentration und Gebanntheit deiner bezaubernden Mädchen festgehalten hast. Und Calistas krönender Abschluss ist ja goldig.
    HG
    Susanna

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  5. Liebe Iren!
    Einmal mehr wunderschöne Bilder! Herzlichen Dank, dass du uns teilhaben lässt! Du berührst mich sehr und deine drei Mädels sind einfach sooo goldig!
    Liebe Grüsse Rahel

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