Samstag, 9. Juli 2011

Luis Yanle

Vor einer Woche, am 30. Juni, bin ich Patin geworden - und habe ihn sofort ins Herz geschlossen: Luis Yanle. Mein "Göttibueb". 

Ist er nicht wunderschön?! Langsam schläft er sich in sein neues Leben hinein, Stunde um Stunde, Tag um Tag. Ruhig und still kommt er an. Trinkt Stück um Stück von der neuen Realität, saugt sie auf über seine Sinne. Und schläft. Voller Vertrauen in die Welt. Voller Gelassenheit. Das berührt mich immer wieder bei Neugeborenen. Dieses Urvertrauen ist ein kostbarer Schatz, den es zu hüten gilt...



Als Patin möchte ich mit beitragen, dieses Vertrauen zu erhalten und zu nähren. Ihm ein zuverlässiges, liebendes Gegenüber zu bieten woran er sich vielleicht orientieren möge. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe, einen "Göttibueb" haben zu dürfen!

Der 30. Juni vor fünf Jahren war Thalia's Geburtstermin. Thalia, unser vermeintlicher Junge. :-)) (Und wir sind so stolz und glücklich, dass sie ein Mädchen ist, dass sie so ist, wie sie ist!) Aber nun ist er gekommen, der Bub, pünktlich mit Verspätung, und wunderschön. Der Sohn meines Bruders Jürg und seiner Frau Jan. Herzlich willkommen, Luis Yanle!







Thalia hat diese Woche mit ihrer Patin einen "Thalanja-Tag" erlebt. Sie und Anja sind einen Tag lang gemeinsam herum gezogen und haben ihre kleinen und grossen Abenteuer erlebt. Das war super, Thalia hat es sehr genossen, einen Tag lang alleine die Aufmerksamkeit von Anja zu haben. Anja gehörten zu der Sorten Menschen, die eine magische Anziehungskraft auf Kinder haben. Cosima ist genau so von ihr begeistert und nimmt sie in Beschlag, wenn sie zu uns auf Besuch kommt.
Aber nun war Thalia einen Tag lang alleine mit ihr unterwegs und sie strahlte stolz und reich an Erlebnissen über das ganze Gesicht, als sie abends nach Hause kamen.

Cosima hatte hingegen einen Nachmittag mit mir alleine, was sie auch sehr auskostete. Sie durfte das Mittagessen wählen und suchte sich Sushi aus. Damit wollte sie Thalia necken, doch die kleine Schwester fragte mit lieben, dunklen Schokoladenaugen ihre "Gottianja", ob sie mit ihr auch Sushi essen gehe und damit war dieser Wettbewerb erledigt. Beide assen dasselbe Mittagessen.


Cosima wollte selber Sushi machen. Ich lernte das einst von meiner koreanischen Freundin Min-Joo und habe es schon öfters gemacht. Wir essen vegetarische Sushi, mit Gurken, Karotten, Avocado und Eier. Als Reis nehme ich den normalen Risotto-Reis und gebe nach dem Kochen Apfelessig und etwas brauner Zucker dazu, das gibt den typischen Geschmack. So brauche ich jeweils nur noch die Algenblätter, die ich meistens auf Vorrat kaufe. Das ist alles sehr einfach, schmeckt sehr gut und ist günstig. Eine Anleitung habe ich hier gefunden: Kimbap.

Geschickt rollte Cosima ihre erste Sushirolle und weitere folgten. Ich staunte und hätte ihr das ehrlich gesagt nicht zugetraut. - Ja, man unterschätzt die Kinder gerne. Einmal mehr.











Als Nachmittagprogramm wünschte sich Cosima zu nähen. An Mama's richtiger Nähmaschine. Sie wollte einen Sitzsack für Calista nähen. Ich versuchte, ihr ein kleineres Vorhaben schmackhaft zu machen, doch sie blieb bei ihrer Entscheidung und wir suchten Stoffresten zusammen. Auch da überraschte sie mich mit ihrer Geduld, wie sie all die langen Stoffbahnen langsam im Zickzack-Stich abgefahren hat. Meine kleine, ungeduldige Cosima ist ein grosses, geduldiges Mädchen geworden!




Es war das erste Mal seit langer Zeit, wie ich und Cosima einen ganzen Nachmittag zusammen verbringen konnten. Calista war dabei, aber ihre Präsenz hat unseren Genuss überhaupt nicht gestört. Sie hat sich zufrieden eingefügt in unser Programm und brauchte nicht viel spezielle Aufmerksamkeit. 

Es war ein gelungener "Thalanja-Tag"! - Das möchte ich gerne wiederholen. Alle haben etwas Schönes erlebt, haben spezielle Zuwendung erhalten und waren am Abend erfüllt und bereichert. Die Kinder sind so dankbar, wenn sie zwischendurch mal einen Erwachsenen einige Stunden ganz für sich alleine haben. Sie brauchen das und saugen diese Momente durstig in sich auf. Ich gebe mir im Alltag Mühe, jedem seine nötige Aufmerksamkeit zu geben, doch es ist ein ständiges hin und her zwischen den Bedürfnissen der einzelnen Kindern und oft hinkt man auch hinter her. Die Quadratur der Kreises eben. Umso dringender sind solche Nachmittage, wo man sich in Ruhe nur um ein Kind alleine kümmern kann und nichts zu erledigen hat. Man weiss es ja und liest es überall, doch ich muss gestehen, es kommt bei uns eher selten vor, zu sehr sind wir mit den Anforderungen des täglichen Lebens beschäftigt. Aber es ist wichtig, die Kinder sind so dankbar dafür. Und es bleiben schöne Erinnerungen, auch für mich.


Mit meinem "Göttibueb" Luis möchte ich auch viele schöne Abenteuer zu zweit erleben. - Bubensachen machen! Kann ich das? Er wird es mich lehren.

Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende - mit einer selbst gemachten Pizza (vorzugsweise von Kinderhand geknetet) und einem Glas Rotwein...
Iren, x.


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