Mittwoch, 24. August 2011

Ferien ... Erinnerungen

Ich habe eben die letzten Euro-Cent-Münzen aus meinem Portemonnaie geklaubt und ins Schachtelchen "Fremdwährung" gelegt. Die Ferien sind vorbei.

Eigentlich wollten wir drei Wochen als Familie verreisen.

Eigentlich. Doch es kam anders. Christian ist noch auf einem Projekt, das nach Plan seit Juli hätte abgeschlossen sein sollen, doch es läuft immer noch... Und die Ferien sind vorbei. Ohne Familienurlaub.

Ich und die Kinder mussten spontan bleiben und selbst für schöne Ferienmomente sorgen. Und wir gönnten uns einen Woche Frankreich, mit Christian als Fahrer. An einem Wochenende fuhr er uns hin, am darauf folgenden wieder nach Hause. Zwischendurch arbeitete er. Aber so kriegte er wenigstens noch je einen Strandtag, das musste reichen für seine Sommer-Erholung. Wir haben in unserem Strandrestaurant, wo wir im April Calista's Taufe feierten, ein Filet de boeuf au poivre gegessen, ein Glas Rosé getrunken und das kleine Glück war perfekt.



Kinder und Strand passt immer. Kinder und Strand verspricht immer Entspannung. Die Weite des Meeres gibt dem Geist und dem Herzen Raum und Ruhe. Obschon es zusammen gezählt nur zwei gemeinsame Tage waren, fühlte es sich gut an. Die Erinnerung ist schön. Es waren Ferien.


Die restlichen Tage Frankreich blieb ich bei meinen Eltern im Hinterland. Ein aufgestelltes Pool, eine Baumhütte, eine Hängematte und eine Schaukel war genug fürs Kinderparadies. Das Haus meiner Eltern bedeutet für uns Ruhe in der ländlichen  Abgeschiedenheit, Kühle hinter den alten, dicken Steinmauern, permanentes Zirkadenkonzert in den Ohren und abendliche Pirsch auf Wildschweine. Dieses Jahr waren sie sehr schüchtern, wir haben kaum welche gesehen.



Ich liebe das Morgenlicht. Der bläuliche Schatten der frühen Sonnenstrahlen, die milde Wärme, die einen heißen Tag ankündigt. - Mit meinen Kindern früh morgens in der Hängematte sachte zu schaukeln, noch etwas schlaftrunken sich zu räkeln und in der Tüte ein paar Reiswaffeln gegen die ersten Regungen des Magens, das ist Ferienglück pur.





Wir haben auch einen Abend am Strand verbracht. Leere Liegestühle, dunkles, mystisches Meer. Künstliches Licht von den Strandrestaurants, vereinzeltes Gelächter zum dumpf rauschenden Meer. Wer kennt die Bilderserie "Soma" von Andreas Gefeller? Ich mag diese Stimmungen, sie haben etwas leicht gespenstisches. - Und jeder kennt den Trubel des überfüllten Strandes am helllichten Tag...




Außer es ist trüb und regnet zwischendurch...







Das Rosen-Eis in St. Maxime gehört zum Ferienhighlight der Kinder. Jeden Sommer pilgern wir einmal zu dieser Eisdiele und jeden Sommer suchen sich die Mädchen die gleichen Eiskombinationen aus. Bewährtes soll beibehalten werden...




Auf dem Rückweg in die Schweiz fuhren wir über den Gotthardpass, mit Abendessen auf dem Berg. Wir lieben es, nach heißen Tagen im Süden den meist nebligen Gotthard zur erleben. Aus dem Auto zu steigen und die kühle Bergluft einzuatmen. Die Frische auf der Haut zu spüren und sich am satten Grün zu erfreuen. So sehr ich den Süden liebe, schlägt mein Herz letztendlich doch für die Berge. 








Die restlichen drei Ferienwochen war ich mit den Kindern zu Hause. Und wir lebten in den Tag. Ich hatte ein paar wenige DIY-Projekte, die wir gemeinsam machten. Ich bin leider nicht die Mutter, die mit den Kindern oft bastelt. Eigentlich komisch, war ich doch selbst zwei Jahre an einer Kunstschule. Doch gerade deshalb. Ich ärgere mich dann über mich selbst, dass ich immer schon zu sehr eigene Vorstellungen über das Resultat habe und oft den Kindern fast nicht ihre eigene Kreativität zugestehen kann. Ich schäme mich echt. Und ehrlich gesagt habe ich öfters auch nicht die Nerven, nach dem Basteln und Malen etc. alles wieder aufzuräumen. Dazu braucht es eine Mutter, die gut und genug geschlafen hat... Die Ferien aber waren geeignet dafür.

Ich habe die Hippiezeit, meine Jugendzeit oder was auch immer, aufleben lassen und Batik gefärbt. Es machte Spass! Christian kriegte T-Shirts, mein jüngster Bruder, die Mädchen natürlich auch und Calista einen Body. Wir haben gebunden, geknotet und gedreht und freuten uns über die farbigen Resultate. Das haben wir gemacht!



Mit Fimo (danke Sophia, dass Du mich auf die Idee gebracht hast!) drehten wir Perlen und bastelten federleichte Kettenanhänger.


Um den nicht-kommen-wollenden Sommer hervor zu locken, machten wir Wassermelonen Granita, gesehen bei The Pioneer Women Cooks, und aßen es bei grauem Himmel und kühlen Temperaturen. Aber es fühlte sich nach Sommer an. Es war sehr, sehr lecker.


Straßenkreide selbst herstellen war noch ein Projekt von mir. Mit Gips und Farbpulver. Super einfach! Ich habe natürlich noch Glitter hinein gegossen... grüner, blauer und roter. Jetzt haben wir Glitter-Kreide und die Kinder malen damit vor unserem Haus. Es sind schöne, satte Farben geworden, weil ich wahrscheinlich zu viel Farbpulver verwendet habe. Nächstes Mal versuche ich es mit weniger, muss noch die richtige Rezeptur finden. Die Mädchen freuen sich, mit eigenen Kreiden zu malen und erzählen es der ganzen Nachbarschaft, die sich dafür interessiert.

Ich wollte noch gerne Kartoffel-Stempel-Stoff-Druck ausprobieren. Aber das kommt noch. Ich realisierte, dass die Kinder älter sind und man nun spannendere DIY-Projekte mit ihnen machen kann. Wir hatten alle viel Spaß und hecken nun neue Ideen aus!

Und für die Herbstferien planen wir Familienferien. Möge es klappen!




Es grüßt Euch herzlich Iren,
die heute Abend noch Granola macht... xxx

2 Kommentare:

  1. Liebe Iren
    Ich lese deinen Blog sehr gerne und freue mich immer über eine neuen Eintrag! Frage: was verwendest du für Batik-Farben? Deine Farben sind wunderschön!?
    Einen guten Schul-/Chinzgistart!
    Daniela

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  2. Liebe Daniela
    Es freut mich, dass Du hier gerne liest!
    Die Farben sind jene ganz normalen, die man fürs Textilfärben braucht und die man in der Drogerie kaufen kann. Blau und grün waren die Nummern 15 u 17, oder war es 16 u 18? Leider sind es keine Naturfarben, ich hätte mich mehr darum bemühen müssen und dazu fehlte die Zeit.
    Beste Grüsse, Iren

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