Dienstag, 28. Januar 2014

Zum Glück zwingen...

…manchmal. Ja. Manchmal muss man seine Kinder zum Glück zwingen. Nicht immer auf die Widerstände eingehen, die sie einem geben, wenn man eine Aktivität vorschlägt. Nicht immer nachgeben. Sie auch mal 'zwingen'. Zum Glück!

Vor über einer Woche, da waren wir mit Freunden und ganz vielen Freunden von diesen Freunden ein Wochenende in Savognin. Der Freund hatte Geburtstag und wir trafen uns zum Feiern. Am nächsten Tag fand das Rivella-Familien-Skirennen in Savognin statt und wir, also all die vielen Familien-Freunden, planten, da mitzumachen. Aus Spass. Unsere Kinder wollten aber nicht und als Christian ein paar Tage davor am Computer sass und sich und die Kinder anmeldete, meinte ich, dass er das nicht solle, weil die Mädchen nicht Rennen fahren wollen. Er antwortete: Ich will aber. Und er meldete sich und Cosima und Thalia an.

Es gab darauf viel Widerstand. Bis und mit Sonntagmorgen, als das Rennen stattfand. Noch beim Anziehen der Skihosen. Christian war fast am Verzweifeln. Wir machen mit. Schluss jetzt. Es dauert nicht lange, so ein Rennen. Je schneller du fährst, umso schneller ist's vorbei. Sie zogen los. Ich war gespannt, mit welcher Stimmung sie zurück ins Hotel kommen werden, vor allem bei Thalia blieb ich kritisch... Sie kamen lachend, irgendwo in der Mitte klassifiziert, mit roten Backen. Cosima wollte gleich im Internet nachschauen, an welchen Skiorten es in dieser Saison weitere Rivella-Familien-Rennen gibt, um sich sofort anzumelden. Sie hatten viel Spass! - Gut blieben wir stur.


Vergangenen Sonntag hatten wir wieder eine ähnliche Szene. Nachdem die Kinder an einem Bastelworkshop bei uns im Quartier sich ein bisschen vertun konnten, da verkündeten Christian und ich, dass wir nun nach Winterthur an die Gerhard-Richter-Ausstellung fahren werden. Richter gehört zu Christians Lieblingskünstlern. - Wie blies uns da kalter Wind entgegen! Cosima und Thalia weigerten sich, mit uns nach Winterthur zu fahren. Christian war gerade dabei, aufzugeben, da sagte ich diesmal: Schluss, wir fahren. Jetzt wollen Mama und Papa das Programm gestalten. Ihr durftet in diesen Workshop und wir haben gewartet, nun sind wir an der Reihe. Und mit Gejammer im Auto fuhren wir dorthin. Wir versprachen Cosima, sie dürfe die ganze Zeit im Museumscafé eine warme Schokolade trinken und auf uns warten.



Cosima rannte als erste ins Museum. Und verschwand im Naturmuseum, welches im gleichen Haus ist. Später spazierten die Mädchen mit uns durch die Sammlung, ich zeigte ihnen ein paar bedeutende Stilrichtungen der klassischen Moderne und danach sahen wir uns im Neubau die aktuelle Richter-Ausstellung an. Sie waren fasziniert.


Ich gab Thalia noch mein Mobile in die Hand und sie durfte ein paar Fotos von Bildern machen, die ihr gefielen. Ihre Augen glänzten am Schluss und sie sagte, sie sei froh, dass wir hierher gekommen sind. Ich war erleichtert. 




Und wir waren die allerletzten, die zusammen mit dem Aufsichtspersonal das Museum verliessen. 

Herzliche Grüsse von Iren, die mit Christian nun gleich losfährt, ins Spital, um die Resultate von Calista's Magenspiegelung zu besprechen.

Zum Nachlesen: Ein anderer, erfolgreicher 'Museumszwang' in Paris

11 Kommentare:

  1. Lieb Iren,
    Also, mir gefällt das. Ihr hattet ein gutes Grundgefühl für eure Mädels und der Satz: erst seid ihr dran gewesen, jetzt sagen wir was wir wollen, nämlich Kunst und zwar mit euch zusammen, das finde ich gut. Weil es in einem großen Zusammenhang von Wertschätzung und Liebe steht.
    herzliche Grüße, JULE

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    1. Deine Worte taten mir gut zu lesen, es liest sich wie ein Kommentar einer Fachperson, die mein Bauchgefühl-Handeln nachträglich rational absegnet. - Das war als Kompliment gemeint!
      Danke Dir,
      Iren

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  2. liebe Iren,

    nach langer zeit bin ich mal wieder hier gelandet, habe ein bißen rumgestöbert und gelesen, dass Calista vielleicht zöliakie hat.
    ich möchte dir einige sorge nehmen - meine zwillinge sind jetzt 20 und leben seit ihrem 5.bzw. 6.lebensjahr glutenfrei. beim zweiten wurde die erkrankung im rahmen eines familienscreenings entdeckt, ihm wurden dadurch die heftigen beschwerden seines bruders erspart.
    die umstellung ist manchmal nicht ganz einfach, das wichtigste ist auch hier die kommunikation. mittlerweile gibt es viel mehr glutenfreie produkte - auch in normalen supermärkten, die lebensmittel sind besser gekennzeichnet - das einkaufen ist einfacher geworden.
    inzwischen sind meine söhne ausgezogen - sie können perfekt kochen und experimentieren gerne mit exotischen zutaten.
    wenn du magst, sende ich dir gerne meine email - sag einfach hier bescheid.

    übrigens: das museumsgezeter kenne ich zur genüge - mittlerweile gehen meine drei "großen" gerne mit...

    alles gute für euch + liebe grüße
    tigermama

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    1. Vielen Dank, Tigermama, für deine Ermutigungen. Dass deine Söhne perfekt kochen können, dazu gratuliere ich Dir, das finde ich super toll und wichtig! Mein Zuhause glutenfrei zu gestalten, das macht mir keine Angst, das traue ich mir gut zu. Es ist nur das "ausserhalb". Krippe, Kindergarten, Reisen, Ferien… Das erfordert viel mehr Organisation, was nicht so sehr meine Stärke ist… Aber auch das wird gehen, wenn es dann soweit ist. Dazu werde ich gleich noch was schreiben.

      Herzliche Grüsse
      Iren

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  3. Hallo Iren! Ich bin zufällig vor kurzem hier gelandet - und freue mich sehr darüber! Habe ganz vorne angefangen und mich durch deinen spannenden Blog gelesen. Danke für die tollen Beiträge und den Einblick in eure Familie. Eure Geschichte ist sehr berührend - und macht zugleich so viel Mut! Hoffentlich hat alles gut geklappt bei den Ärzten heute.Liebe Grüße Nina

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    1. Liebe Nina, ich freue mich, dass du gerne bei mir liest - herzlich Willkommen!

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  4. Nun habt Ihr das Ergebnis. Hoffentlich seht Ihr die Zukunft egal wie es ausfiel ... einfach gut und lebenswert. Aber ich spür ja in all Deine Posts immerwieder, dass Du es schaffen wirst, egal was kommt!
    Der Post hier gefällt mir auch gut. Es ist schon so, dass wir Eltern auch "mal dran sind" ... diesen Satz kennen die Kinder hier und wie bei Euch: meistens werden es wunderschöne gemeinsame Erlebnisse!
    herzliche Grüsse
    Elisabeth

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  5. Hm... aber müssen wir erwachsene Menschen nicht auch immer mal wieder zu unserem Glück zwingen?
    Ach, jetzt nicht spazieren gehen. Und dann war es so schön draußen.
    Muss ich da mit hingehen? Und dann war es ein toller Abend und habe nette Menschen kennengelernt.

    Grüßilie
    Oona

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  6. Ja, genau so muss es sein -auch da gibt ein Gefühl des Respektes, der Liebe vor und zu den Eltern!
    Ich drücke Euch weiterhin die Daumen für die kleine Maus.
    HG sendet Dir
    Birgit

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  7. Ich bin auch zufällig bei dir reingestolpert. Über dieses gigantische gestreifte Bild. Es ist ein wahnsinn! Toll!

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  8. Ja, da hast du recht! Die Eltern dürfen auch manchmal dran sein.
    Und übrigens hab ich mich sehr gefreut, deine Fotos von Beslim und seiner Familie im aktuellen WOMAN zu finden. Ein Magazin, dass ich mir schon mindestens 5 Jahre nicht mehr gekauft habe. Zufällig hat es mich im Thermalbad aber angelacht, ich schlage es auf und finde - dich!
    Also "zufällig", das gibt es ja in Wahrheit nicht.
    :-)
    Alles Liebe, Katharina

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