Mittwoch, 16. Oktober 2013

wieder zusammen

Meine Cosima in den Armen zu halten genieße ich ß. Immer wieder mal muss ich sie zu mir nehmen und kurz ans Herz drücken. Sie lächelt jeweils und lässt es zu. Aber nachts, da kommt sie zu uns ins Bett gekrochen und sucht Wärme und Geborgenheit. Das lässt mich wissen, dass sie uns auch vermisst hat und etwas nachholen muss. 

Es war ein freudiger Moment für mich, als ich Cosima letzten Freitag wieder sah. Ich habe sie kaum erkannt mit der weißen Badekappe, in der Gruppe ihrer Schwimmerinnen. Sie stand auf der anderen Seite des Schwimmbeckens, die nackten Füße ein bisschen zueinander gedreht, die Finger am Mund und die Augen groß und suchend. Ich winkte ihr heftig zu, und sie lächelte kaum merklich zurück. War das alles? Der Moment unseres Wiedersehens habe ich mir etwas anders vorgestellt, aber es ist gut. Es ist sogar reizend. Ich suchte mir einen Platz neben anderen Eltern, die über den Anblick ihres Mädchens strahlten und die kleine Show begann. Ich klatschte begeistert, doch eigentlich wollte ich endlich Cosima in die Arme schließen. - Sie kam wenig später auf uns zu, umarmte uns, gab Calista einen Kuss und drehte sich dann wieder den anderen Mädchen zu. Ich hielt sie noch am Arm fest: Cosima - gib mir auch einen Kuss! Auch Thalia machte über die knappe Begrüssung ein langes Gesicht. Doch ich ließ gleich wieder davon ab, Cosima war noch ganz und gar eingetaucht in ihrer Lagerwelt, eine Welt, in der wir nur am Rande existierten. Noch im Schwimmbad, gleich nach einem gemeinsamen Auftritt, konnte Cosima diesen Wechsel zu uns nicht so schnell vollziehen. Ich verstand dies und freute mich, weil es mir zeigte, dass sie eine gute Zeit hatte.

Der Winter ist letzte Woche in den Bergen angekommen und Cosima ist mit Wintermütze und dicker Jacke zu uns ins Auto gestiegen. Mit einer Nacht Zwischenhalt zu Hause fuhren wir am nächsten Tag los, in den Süden. Während der Reise hatte Cosima Zeit, uns viel aus dem Lager zu erzählen. Wir hörten aufmerksam zu und ahnten, wie diese Tage in der Gruppe sie geprägt haben. Sie machte viele neue, wertvolle Erfahrungen. Ich bin erleichtert und stolz, auf die kleinen, bedeutungsvollen Schritte meiner Großen.

Wir haben den Schnee hinter uns gelassen und genießen dank Mistral einen blauen Himmel und Sonnenstrahlen in Frankreich. Das Haus ist bereits kühl und das Feuer am Abend in der Küche und in der Stube unerlässlich. Die Schlafzimmer sind kalt und wir mummeln uns nachts in mehrere Decken ein. 

Dieser Frieden hier in der Natur! Ich spaziere morgens mit den ersten Sonnenstrahlen durchs taunaße Gras und höre den Vogelstimmen zu. Der kühle Mistral streicht über die Äste des Olivenhains. Die Bäume tragen viele schwere, ölhaltige Früchte. Es tut mir im Herzen weh, wenn ich sie anblicke und mit der Hand darüber streiche, weil wir dieses Jahr leider nicht an der Ernte mithelfen können. Ich habe zwei wichtige Anlässe genau an diesem Wochenende. Es fühlt sich an, als ob ich Weihnachten verpassen würde...


Es grüßt Euch herzlich Iren,
die Kinder um sich hat, die bereits kribbelig auf Halloween sind...

5 Kommentare:

  1. Wunderschön geschrieben...!! <3 <3
    Ich liebe Frankreich!
    Ganz liebe Grüße
    http://monpetitchichi.blogspot.de/

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Iren, ich freu mich so auf deinen Bericht über Halloween, die letzten waren so schön mit deinen tollen Ideen. Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ach ja, haben sie dir gefallen? Das freut mich! Habe schon Inspirationen gesammelt, müssen dann mal mit vorbereiten beginnen... Bericht wird kommen ;-)!

      Löschen
  3. Schon wieder Olivenernte!?? Wie die Zeit rast.
    Schön, dass alle Familienmitglieder zusammen sind und auf Deine evtl. Halloween-Bilder und einen kleinen Bereicht freue ich mich auch :O)
    Viele liebe Grüße an Dich
    wo immer Du gerade bist.
    Oona

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Oona, die Olivenernte steht vor der Tür, ja, sozusagen... in einem Monat bereits wird es wieder soweit sein. Aber wie gesagt, ich darf gar nicht daran denken, denn ich werde es dieses Jahr nicht miterleben können...

      Löschen