Mittwoch, 13. April 2011

Unser eigenes "Sächsilüüte"



Cosima verbrachte den Montagmorgen mit Blumen verkaufen. Es war Sächsilüüte und die Kinder hatten schulfrei. Mit dem Nachbarsmädchen zusammen errichteten sie am Gartentor einen kleinen Stand und verkauften Wiesenblumen. Damit verdienten sie stolze sieben Franken. Da gesellten sich weitere Nachbarskinder hinzu und sie bekamen die Idee, keine immer-müder-werdende-Blumen zu verkaufen, sondern Zitronenlimonade. Erlös für Japan. Innert Sekunden waren alle Feuer und Flamme. Der älteste Junge bekam die sieben Franken in die Hand gedrückt, eilte zum nächsten Laden und kaufte so viele Zitronen wie es ging. Auch in unserer Küche plünderte Cosima alle Zitronen weg... Mit viel Eifer wurde dann am neuen Projekt gearbeitet: Leere Flaschen gewaschen, alte Etiketten weggerubbelt, Zitronensaft ausgedrückt, mit Zucker aufgekocht, Verkaufsladen vorbereitet, Kinder hübsch frisiert, etc.






An einer Bushaltestelle haben sie sich plaziert und warteten ganz gespannt auf ihren Verkaufserfolg. Da gab es zuerst lange Gesichter, weil spontan niemand zu ihnen hin kommen wollte. Kinder, ihr müsst auf die Leute zu gehen, sie anlächeln, ihnen die Getränke anbieten, erzählen, dass der Erlös für Japan ist.
Und siehe da, es hat funktioniert!




Die Limonade schmeckte wirklich sehr, sehr gut! Eine Dame kaufte gleich eine ganze Flasche.



Nach fast zwei Stunden wurden die Kinder müde. Aktives Verkaufen ist anstrengend und es gab doch einige Passanten, die nicht sehr interessiert reagierten. Diese Erfahrung gehört auch dazu, so ist das Leben :-)
Wir haben also die letzte Limonade auf die Kinder verteilt und das Geld zusammen gezählt. Es kamen 120.30 CHF zusammen! Leuchtende Augen, zufriedenes Lachen und erfüllte Gesichter. Kinder, das habt ihr ganz toll gemacht! 




Später sind die anderen dann ans Sächsilüüte gegangen. Ich blieb aber zu hause mit meinen, es war mir zu viel. Für Cosima, die soo gerne mit gegangen wäre, gab es eine Überraschung. Zeitgleich zum echten, grossen Böög haben wir unseren eigenen angezündet. Eine Miniatur, die ich letztes Jahr zum Geburtstag erhielt.


Der Fernseh-Böög

Unser Scheiterhaufen mit Böög

Cosima hat Respekt vor dem Feuer






Unser Böög war schneller. Noch vor dem Wegknallen des Kopfes des grossen Schneemans, noch vor der Explosion im Fernseher, war unser kleiner schon verbrannt. - Und Cosima hat mit 10 Minuten Zeiteinschätzung beinahe einen Volltreffer gelandet. 

Schön war er, unser Böög!


Winter ade! Nun können wir uns auf einen schönen Sommer freuen!










Ein kleiner Nachtrag zur Alltagspoesie: Ist das Bild nicht auch schön? Ich wollte mich schon wieder über Thalias Zwischenmahlzeit ärgern und mit in einer schnellen Handbewegung die Dinge wegräumen und den Tisch putzen. Doch ich stoppte auf halbem Weg, zog meine Hände zurück und guckte das Bild nochmals mit verklärten Mama-Augen an. - So schön! Später einmal, wenn die Kinder aus dem Haus sind, dann werde ich mich sicher über eine solche Erinnerung freuen! - Ich freue mich eigentlich jetzt schon.






Habt einen schönen Mittwoch! Iren x

1 Kommentar:

  1. I loved so many things about this post but maybe the milk drops on the table pics the best. I like the idea of seeing beauty in the chaos the children leave behind.

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