Freitag, 30. März 2012

Der schlafende Jahrmarkt

Eigentlich mag ich die Jahrmärkte nicht, respektive, ich halte sie kaum aus. Diese Menge an Menschen, Lichter, Musik und verschiedenen Düften erschöpft mich in kurzer Zeit. Um einen herum noch die Kinder, die auch schnell nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht vor lauter schreiendem Angebot von links und rechts und oben... 

Nicht so vor zwei Wochen. Während wir an einem sonnigen Freitagabend auf Cosima warten mussten, spazierten wir zu einem Jahrmarkt, der gerade fertig aufgebaut worden war. Es standen noch zwei Autos mir fremden Nummernschildern herum, zwei Männer mittleren Alters balancierten auf einer Blechleiter und schraubten die letzten farbigen Glühbirnen in die Decke der "Putschauto-Bahn". Es war ganz still, ruhig und leer. Keine Musik, kein Schreien. Thalia bückte sich und hob ein kaputtes, neongelbes Plastikstück einer Lichthalterung auf, das sie später Cosima zeigte, stolz, als wärs ein gewonnener Jahrmarktpreis. Die Abendsonne warf lange Schatten und brachte die Farben der Bahnen und Buden zum Leuchten. Niemand war da, wir konnten ungehindert herum gehen und hatten einen befreienden Überblick. Calista und Thalia haben sich beim Ponyreiten lachend im Kreis gedreht, so wie es am nächsten Tag die anderen Kinder auf dem Rücken der Tiere erleben werden. Neugierig guckten sich meine Mädchen alles an. Einen schlafenden Jahrmarkt, das war auch für sie ein Erlebnis! Und ein Geschenk für mich...

Natürlich hatte ich meine Kamera nicht dabei, es war ja unerwartet. Doch mit meinem Iphone konnte ich trotzdem ein paar leuchtende, bunte Fotos schiessen, die mir so sehr gefallen, dass ich sie Euch gerne zeigen möchte.











Thalia fragte ganz begeistert, ob wir morgen nochmals hier her fahren, weil dann der Jahrmarkt eröffnet ist. Ich wuschelte ihr den Kopf,

Nein, liebe Thalia, morgen fahren wir nicht mehr hin, genieß es jetzt, einen schlafenden Jahrmarkt zu erleben.

Ich, für meinen Teil, war glücklich. Friedlich und erfüllt spazierten wir wieder zurück, um Cosima abzuholen. 

Das war schön. 

Herzlich, iren x.

2 Kommentare:

  1. hihi, mir sind Jahrmärkte auch meistens zu viel, mit diesen Unmengen an Menschen. Eure Form von Jahrmarkt-Besuch wäre darum auch etwas für mich ;-) Dafür bin ich jetzt wohl zu spät...
    Tolle Bilder übrigens!
    Ganz liebi grüäss, anja (die herausgefunden hat, dass sie ganz in der Nähe wohnt... :-))

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  2. Was für schöne Bilder! So ein ruhiger Jahrmarkt muss toll sein, wäre auch für mich das Richtige.
    Denn diese vollen, lauten Jahrmärkte sind mir immer zu anstrengend... :)

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