Samstag, 14. Mai 2011

Baguette --> Granola

Der Alltag hat uns wieder.

Nach den lang ersehnten Ferien kommt jeweils wieder der erlösende Alltag. Die Routine mit dem wohltuenden Rhythmus des Tages und der Woche.

Ich geniesse dann wieder die Geborgenheit des eigenen Nests. Die Momente, wo ich z.B. koche und gleichzeitig eine kleine Wühlmaus zu meinen Füssen habe, die sich still und zufrieden hinter unsere Küchenvorräte macht.


Ich freue mich wieder über meine Kinder, die sich nachmittags an den Küchentisch setzen um die Hausaufgaben zu lösen. Thalia kopiert gerne die Schulblätter von Cosima und macht mit, so wie sie es vermag. Konzentriert und still beugt sie sich über das Blatt und bleibt manchmal noch sitzen, wenn Cosima schon lange mit ihren Aufgaben fertig ist. Sie fühlt sich dann sehr gross. 





Calista bekommt wieder wöchentlichen Besuch von Frau Frey, die "Frühförderin". Frau Frey beobachtet Calista's Spielverhalten und gibt ihr immer wieder neue Impulse für den nächsten Entwicklungsschritt. Sie bauen die grossen Lego zusammen, spielen mit der Kugelbahn, reihen grosse Holzperlen auf eine dicke Schnur oder malen etwas zusammen. Ich versuche auch immer wieder Zeit zu finden, mit Calista eine spezielle Tätigkeit zu üben, mit ihr Büchlein an zu schauen und mit ihr zu singen. Momentan zeige ich ihr gerne die Touch and Feel Picture Cards und spreche ihr auf deutsch die Wörter vor. Sie mag diese Karten sehr, sehr gerne und ich finde sie auch hervorragend. Doch wenn Cosima und Thalia da sind, dann wird alles ganz schnell unwichtig. Calista will dann nur noch ihren Schwestern hinter her kriechen und nichts verpassen. Komm zurück Calista, Hausaufgaben machen!

Alltag bedeutet auch wieder, das Baguette durch Granola zu ersetzen. Ich habe mich in Frankreich reichlich von Baguette ernährt. Ich liebe Baguette, das echte, französische, welches man nur in Frankreich kaufen kann. Dort aber überall, sogar auf der Autobahnraststätte. Das Baguette mit der goldenen, dünnen, knusprigen Kruste und dem wolkigen, flauschigen, leicht feuchten Brot innen. Und wenn man mich fragte, welches meine Henkersmahlzeit wäre, wüsste ich nicht, was ich zur Antwort geben würde, denn ich esse sehr gerne. Mich für ein Gericht zu entscheiden finde ich unmöglich. Doch jetzt weiss ich, welches meine Henkersmahlzeit wäre: frisches, französisches Baguette. Mit feinem Weichkäse, oder mit Tapenade, oder mit Butter und Honig, egal. Baguette!

So kommt es, dass ich jedes Mal nach Frankreich zwei Kilos schwerer bin. Das gehört zu meinen Ferien und es macht mir nicht viel aus, weil ich weiss, zuhause esse ich wieder Joghurt mit Granola zum Frühstück. Wir lieben Granola und machen es immer selber, weil es hier in der Schweiz nicht zu kaufen gibt. Es ist kinderleicht und die Mädchen helfen mir gerne dabei.

Ich nehme jeweils 2-3 handvoll Hirseflocken, 2-3 handvoll feine Haferflocken, 2 handvoll ganze Mandeln, 2 handvoll Sonnenblumenkerne, 1 handvoll Leinsamen, 1 handvoll Sesamsamen, 1 handvoll Mohnsamen. 2 Tl Zimt, Prise Muskatnuss, grosse Prise Piment, 2 TL Vanille. Die Zutaten kann man ganz nach Belieben, Vorlieben und Geschmack selbst zusammen stellen (Kokosraspel, Kürbiskerne, Cashewnüsse, getrocknete Früchte etc.). Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. In den englischen Rezepten die ich habe, wird gerne Honig, Zucker und Butter dazu gegeben. Ich habe mich für folgendes entschieden: Agavensirup und Rapsöl mit Buttergeschmack (beides findet man im Reformhaus). So muss ich keine Pfanne hervor nehmen und den Butter und Zucker schmelzen. Das vereinfacht den Arbeitsprozess. Ich liebe unkomplizierte, aber feine Rezepte!


Nach Gefühl gebe ich dann den Sirup und das Öl zu der Flockenmischung und lasse Thalia kneten, bis es zu einer Art Paste wird, bis die Kernen aneinander kleben. Anstelle von Rapsöl könnte man auch etwas Apfelsaft nehmen, das wäre noch die leichtere Variante.


Danach kommt alles aufs Backblech (je nach Menge braucht es zwei dazu) und das Granola wird nun bei 180°C etwa 30 Minuten gebacken, zwischendurch etwas umwenden, damit alles gut gebräunt wird. Auskühlen und fertig!

Granola essen wir zu Naturjoghurt oder naschen es einfach so zwischendurch. Auch nur mit Milch ist es fein! Oder an einem schönen, sommerlichen Sonntagmorgen nehme ich ein hohes Glas und schichte Joghurt, frische Beeren, Granola, Joghurt, frische Beeren, Granola und ein Minzeblatt obendrauf. Hmmmm, fein!!


Granola lässt sich gut in einer Vorratsdose lagern und in einem verschliessbaren Glas mit hübschem Band rund herum ist es auch ein tolles Mitbringsel. Kurzum: wir lieben Granola!

1 Kommentar:

  1. hmmm... da kriegt man richtig lust. das muss ich auch mal ausprobieren. vielen dank für die inspiration. knuspergruessli

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