Donnerstag, 17. März 2011

Drei geschenkte Stunden

Drei Stunden ohne Kinder, d.h. mit Calista, meinem Babylein. Drei Stunden "alleine" sind mir heute überraschend gegönnt. Das sind plötzlich geschenkte Stunden, die einen total verwirren. Was soll ich tun? Drei Stunden, nur für mich. Soll ich erst mal essen? Aufgeschobene Telefonate mit Freundinnen nachholen? Am Computer online Essen einkaufen? Die Briefpost erledigen? In einem Buch lesen? In die Stadt gehen? Den Keller aufräumen? Zu klein gewordene Kinderkleider aussortieren? Zeitung lesen? - Ich bin aber vor allem müde. Ich hab' keine Energie für aufräumen, sortieren, telefonieren, erledigen, einkaufen etc. Soll ich mich hinlegen? Soll ich erst mal was essen? Soll ich am Computer was erledigen? Soll ich doch telefonieren? Die Gedanken machen mich ganz wirr. So viele Möglichkeiten! Und alleine das schon geniesse ich. Diese Gedanken, ich könnte jetzt .... Soll ich mich nun für etwas entscheiden? Soll ich was erledigen oder soll ich einfach nur geniessen?


Ich lege mich mit Calista aufs Sofa und schaue mir zwei Jamie 30-Minuten Menu Sendungen an, die Christian vor einigen Wochen für mich aufgenommen hat. Die will ich jetzt sehen. Einfach so, am hellichten Tag. Das fühlt sich so richtig nach Freiraum an: Fernsehen um 13h. Calista spielt mit ihren neuen Bildkarten neben mir und zwischendurch nenne ich ihr die Wörter, die auf der Karte abgebildet sind: Baby, Ball, Kätzchen, Schuhe.


Calista wird müde, ich auch und die zwei 30'-Menus sind fertig gekocht. Ich nehme Calista in meine Arme und wir legen uns ins grosse Bett. Sie kuschelt sich an mich, stillt und schläft bald ein. Meine Gedanken kreisen immer noch um all die Möglichkeiten, die ich jetzt hätte. Zickzack-artig schiessen sie quer durch meinen Kopf und ich mahne mich immer wieder zur Ruhe. Ausatmen.


Irgendwann muss ich abgetaucht sein, denn die Uhr hat einen kleinen Satz nach vorne gemacht. Ich kann nicht lange geschlafen haben, vielleicht 10 Minuten? Egal, ich fühle mich erfrischt. Das kurze Loslassen hat mich regeneriert. Ich stehe auf und erledige Briefpost, sortiere die Dokumente, die ich dem Pfarrer für Calistas Taufe in Frankreich schicken muss. 


Ich bin zufrieden.

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