Sonntag, 20. März 2011

Parktag

Meine Müdigkeit hat dieses Wochenende ein Mass erreicht, das ich schon lange nicht mehr hatte. Ich glaube, es addiert all diese 6Uhr-hallo-Mama-ich-bins-Calista zusammen. Jeden Morgen um 6Uhr wach werden entspricht nicht meinem Biorhythmus. Eher bin ich spät abends noch wach und geniesse diese Ruhe im Haus und in meinem Körper und das Gefühl, ich kann jetzt stundenlang etwas für mich tun. Es ist einen Trugschluss, denn das, was ich für mich tun sollte, wäre früh ins Bett gehen.

Heute war es zwar sehr kalt, doch die Sonne war da und mir schien es, am Besten mit den Kindern in den Park zu gehen und die gemeinsame Müdigkeit, wir hatten gestern Abend noch eine Einladung, an der frischen Luft auszuhalten.

Der Park ist unser Garten. Ich liebe ihn, denn er ist wunderschön, mit altem Baumbestand, sehr gepflegt und es gibt dort ein Kunstmuseum. Ich gehe zwar, seit ich Kinder habe, nur noch selten eine Ausstellung schauen, doch allein das Wissen, Kultur in meiner Nähe zu haben, ist bereichernd. Die Kunstluft zu schnuppern veredelt sozusagen den Parkbesuch. Das Museumscafé ist bereits für sich einen Grund, hin zu gehen. Die besten Blueberry Muffins gibt es da.

Ich habe also einer Freundin angerufen, Francesca, die das Wochenende alleine mit ihren zwei Kindern war, und wir trafen uns in der Sonne. Auf einer Parkbank sitzend streckten wir unsere Beine, hielten eine Tasse Kaffe in der Hand und schauten den Kindern zu, die mit ihren Fahrrädern ihre Runden drehten.



Beim Hingehen in den Park denke ich oft, ach, hätten wir doch etwas zum Spielen mitgenommen. Federball, Springseil, Seifenblasen, was auch immer. Aus Angst, den Kindern könnte es langweilig werden. Aber ich sollte es wissen, die Natur ist den Kindern nie langweilig, sie wissen immer irgend etwas zu entdecken, auszuprobieren oder zu sammeln. Deshalb ist ein Parkbesuch auch so entspannend. Es ist ein offenes Angebot ohne Spielvorgaben.



Die ehrwürdige Tanne neben dem Café lieben die Kinder heiss. Es gibt so viele starke Äste, die zum klettern einladen. Da üben sie sich in Geschicklichkeit und Selbsteinschätzung. Wie hoch komme ich ohne Schwindel, wie hoch komme ich, ohne stecken zu bleiben und wie klettere ich wieder runter? Zu zweit, zu dritt steigen sie hoch und machen sich gegenseitig Mut und geben Tipps für den nächsten Schritt. Sie besetzen Äste, besuchen sich gegenseitig, rivalisieren sich und helfen einander um wieder sicher auf den Boden zu kommen.

 




Und Du, kleine Calista? Sitzt noch zufrieden zu Mamas Füssen und entdeckst den Mikrokosmos um dich herum. Du leckst Kieselsteine, beobachtest und probierst, wie Erde schmeckt.





Und auch an einem Feuchtigkeitstüchlein darf mal gelutscht werden.




Mit Freuden entdeckten die Kinder gestern die ersten neugierigen Salatsprösslinge. Die Geduld lohnt sich und es braucht noch etwas mehr, bis der Salat geerntet werden kann... Schon faszinierend, diese Winzlinge sollen mal eine Schüssel füllen und uns satt machen?


Auch wenn es kitschig ist, aber bei den eigenen Blumen freut man sich über diese glitzernden Regentropfen wie wenn man es das erste Mal sehen würde und muss sie sofort fotografieren.



Ich wünsche Euch einen friedlichen Wochenstart!
Iren


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